Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
APA/EVA MANHART
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Kultur

Opernball-Aufbau voll im Gange

Seit Dienstag, 6.30 Uhr, werken in der Oper rund 500 Arbeiterinnen und Arbeiter daran, das Innere des Hauses in einen prachtvollen Ballsaal zu verwandeln. Bis zur Generalprobe am Mittwochabend muss die Oper fertig herausgeputzt sein.

Insgesamt fallen für den Umbau rund 12.000 Arbeitsstunden an. Im Inneren der Oper wird als Erstes das Parkett aufgebaut. Rund 170 der zwei Quadratmeter großen Platten müssen für die Veranstaltung verlegt werden. Um die Neigung des Zuschauerraumes auszugleichen, wird darunter eine Art Gerüst aufgebaut, damit in der Ballnacht eine ebene Tanzfläche bereitsteht. Parallel werden die Bühnenlogen errichtet. Bis Mittwoch, 23.00 Uhr, sollten die groben Arbeiten abgeschlossen sein.

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Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
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Der Umbau zum Ballsaal dauert 30 Stunden, der Rückbau ist in 21 Stunden erledigt
Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
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350 Facharbeiterinnen und -arbeiter sowie 150 Hilfskräfte sind mit der Umbauphase beschäftigt
Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
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Es gibt in Summe 171 Blumenarrangements und 480 Blumengestecke
Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
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Das Auftragsvolumen beträgt gesamt rund 1,5 Mio. Euro für 50 Firmen
Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
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80 Tiefladertransporte für das Tanzparkett, die Bühnenlogen und Verkleidungselemente wurden beauftragt
Vorbereitungen vor der Wiener Staatsoper für den bevorstehenden Opernball
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Für den Opernball-Abend werden erfahrungsgemäß rund 2,5 Mio. Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer erwartet

Kulinarikzone im Schwindfoyer

Gemäß dem Motto „Die Oper selbst steht im Mittelpunkt“ spielt bei der Gestaltung der Räumlichkeiten die bestehende Architektur des Hauses die Hauptrolle, wie es seitens der Staatsoper hieß. Das betrifft vor allem den Bereich der Hinterbühne, die heuer erstmals nicht abgehängt oder durch Wände verdeckt ist. Somit können die Besucherinnen und Besucher Einblicke in das tatsächliche Theatergeschehen gewinnen. Das könne nur die Wiener Staatsoper als einzigartige Balllocation.

Neu ist auch die Gestaltung des Schwindfoyers: Da es heuer zum ersten Mal kein Casino gibt, entstand dadurch ein zusätzlicher Raum, der als Kulinarikzone genutzt wird. Aufgetischt werden in dem „Wiener Salon“ etwa Rieslingbeuschel, Paprikahenderl und Rote-Rüben-Nockerl.

Opernball soll zum „Green Event“ werden

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit beim Opernball spiegle sich zudem aktuell in der Kulinarik mit Schwerpunktsetzung auf regionale Produkte wider. Auch in der Floristik gilt Fairtrade beim Blumenschmuck sowie Mehrweg beim Geschirr. Die gute Anbindung an die Wiener Linien macht die Erfüllung der Aufgabe „klimaschonende Mobilität“ zum Selbstläufer – jene der Abfallvermeidung und -trennung sei bereits umgesetzt.

Inzwischen gehe es darum, alle Handlungsabläufe in und um den Opernball in den Bereichen Regionalität, Klimaschutz, Mobilität, Material- und Abfallmanagement im laufenden Prozess zu optimieren. Den Auftrag zur „grünen“ Gestaltung der Staatsoper und des Wiener Opernballs gab die Grünen-Kunst- und -Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Debütantinnen und Debütanten am Wiener Opernball
ORF.at/Roland Winkler
Debütantinnen und Debütanten auf dem Wiener Opernball, der heuer „grün“ werden soll

Österreichisches Umweltzeichen als Umweltsiegel

Beim Österreichischen Umweltzeichen handle es sich um das „einzige umfassend staatlich geprüfte Umweltsiegel in Österreich“, das 2018 in Kraft trat. Alle Bundesmuseen seien bereits zertifiziert und entsprechen den Umweltzeichenrichtlinie. Darunter fallen die Albertina, das Belvedere, das Naturhistorische und Kunsthistorische Museum, das MAK, das mumok sowie die Nationalbibliothek.

Bei den Sprech- und Musiktheatern habe die Bundestheater-Holding auf Anregung der Staatssekretärin 2021 einen Prozess zur Erstellung des Umweltzeichens mit dem Umweltministerium gestartet, die entsprechende Richtlinie trat dann mit 1. Juli 2022 in Kraft. Und auch die drei Bundestheater, neben der Staatsoper sind das Volksoper und Burgtheater – befänden sich derzeit im Prozess zur Zertifizierung.

Baselitz-Werk für Opernball-Auktion im Dorotheum

Der 65. Wiener Opernball will nicht nur „grün“ werden, sondern steht heuer auch im Zeichen der Solidarität. Im Rahmen des Events werden damit auf unterschiedlichen Wegen Spenden gesammelt, die der Aktion „Österreich hilft Österreich“ zugute kommen. So wurde auch der deutsch-österreichische Künstler Georg Baselitz seitens der Wiener Staatsoper gebeten, ein Werk für ein Opernballplakat zu schaffen.

Baselitz’ Werk, „Wienmusik“, wird im Anschluss an den Opernball im Dorotheum zur Auktion angeboten
ORF
Baselitz’ Werk, „Wienmusik“, wird im Anschluss an den Opernball im Dorotheum zur Auktion angeboten

Baselitz’ Werk, „Wienmusik“, wird im Anschluss an den Ball im Dorotheum zur Auktion angeboten. Der Auktionserlös geht wie alle anderen eingenommenen Spenden rund um den Ball zugunsten der Initiative „Österreich hilft Österreich“. Die Dorotheum-Onlineauktion endet am 22. Februar um 17.00 Uhr, der Rufpreis beträgt 150.000 Euro. Gebote können ab sofort abgegeben werden.

Lugner sorgt sich um Ballbesuch

Richard Lugner macht sich langsam Sorgen um den Opernball-Besuch mit seinem Stargast Jane Fonda am Donnerstag. Der Grund: Fonda ist derart darauf bedacht, dass ihr niemand zu nahe kommt, dass bei ihrer Pressekonferenz am Mittwoch im Kino in der Lugner City sogar der Bereich bis hin zur ersten Reihe des Saals für das Publikum gesperrt ist. Diese Privatsphäre wird im dichten Gedränge in der Oper wohl kaum möglich sein.

Besonders vor dem erfahrungsgemäß sehr turbulenten Einzug in die Oper graut Lugner. Zwar habe die Polizei zugesagt, den Baumeister und seinen Gast zu unterstützen, dennoch „habe ich da echte Angst“, sagte der Baumeister. Zudem dürfte Fonda noch gar nicht wissen, welcher Trubel auf sie zukommt. „Ich habe ja keinen Kontakt zu ihr“, so der Baumeister. Tatsächlich bevorzugte Fonda auch am Dienstag, sich ohne ihren Gastgeber in Wien umzusehen.

Richard Lugner mit Foto von Jane Fonda
APA/Eva Manhart

Auf einen Besuch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen verzichtete sie laut Lugner, da sie sich dafür „in eine Schlange einordnen müsste“. Der Baumeister selbst unternahm unterdessen alles, um auf dem Ball möglichst fit zu sein. „Zur Stärkung meiner Abwehrkräfte war ich Montag in einer Kältekammer bei minus 112 Grad Celsius, und zwar zwei Minuten und zehn Sekunden“, sagte Lugner.

Opernschule probt für Ball

Die Wiener Staatsoper betreibt eine eigene Opernschule für Kinder und Jugendliche. An hundert Abenden pro Saison stehen sie gemeinsam als Chor und als Solisten im Rampenlicht auf der Bühne. So auch auf dem Opernball bei der feierlichen Eröffnung. Dafür wird intensiv geprobt.

Ludwig bringt Wrabetz als Gast

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bringt Alexander Wrabetz als seinen persönlichen Gast zum Opernball. Der vormalige Medienmanager ist aktuell Präsident des Fußballclubs Rapid Wien und – hier kommt der künstlerische Zusammenhang – Aufsichtratspräsident der Wiener Symphoniker.

Dass Ludwig den vormaligen ORF-Generaldirektor einlädt, hat auch gewissen Symbolcharakter. Denn die SPÖ und besonders die Stadtpartei hat sich in den vergangenen Wochen gegen Sparpläne der Regierung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk starkgemacht.