Blick über die Wiener Innenstadt
ORF.at/Sonja Ryzienski
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Chronik

Flugobjekte: Strenge Regeln über Wien

Drei vom US-Militär abgeschossene Flugobjekte sorgen derzeit weltweit für Rätselraten. Auch für den Wiener Luftraum gelten strenge Regeln. Bis zur Höhe von 3.000 Metern dürfen mit wenigen Ausnahmen nur Flugzeuge fliegen, die auch in Wien landen.

Bis zur Höhe von 3.000 Metern sei der Luftraum über Wien Flugbeschränkungsgebiet, erklärt Fluglotsin Jasmin Schuster von der Austro Control. „Ausgenommen sind Polizei- und Rettungshubschrauber“, so Schuster im ORF-Wien-Interview. Für die Sichtflugstrecke entlang der Donau gebe es zudem eine Ausnahme für Hobbypilotinnen und -piloten: „Aber alle brauchen natürlich eine Freigabe von den Fluglotsen.“

Kein Funkkontakt: Striktes Alarmprotokoll

Sollte diese Freigabe nicht vorhanden sein, gibt es einen strikten Ablauf seitens der Flugsicherung, der allerdings mehr theoretischen Charakter hat. „Dass in meinem Sektor, für den ich zuständig bin, irgendein Objekt ist, das ich nicht kenne, oder nicht zuordnen kann, das passiert nicht“, erklärt die Fluglotsin. Die Flugzeuge müssten sich schließlich anmelden. Allerdings: „Es kann passieren, dass ich den Funkkontakt verliere. Den kann man dann meistens wieder herstellen, weil der Pilot im Cockpit etwas umstellen kann.“

Luftraumüberwachung über Wien

Ob über dem US-amerikanischen Luftraum tatsächlich ein chinesischer Spionageballon abgeschossen wurde, ist noch ungeklärt. Was würde passieren, wenn ein derartiges „unbekanntes Flugobjekt“ über Wien auftauchen würde?

Für den Fall, dass das nicht funktioniert, kommt das Bundesheer in enger Abstimmung mit der Austro Control zum Einsatz, nach einem strikten Alarmprotokoll. „Da gibt’s eine klare ‚chain of command‘ – und in weiterer Folge wird natürlich Alarmstart des Eurofighters ausgelöst“, beschrieb Gerfried Promberger, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte. Die Eurofighter würden dann so schnell wie möglich zum entsprechenden Objekt fliegen.

Zwei Ballons lösten Eurofighter-Einsatz aus

In den vergangenen gut 15 Jahren sind in Österreich zwei Fälle von irregeleiteten Ballons dokumentiert, bei denen auch die Eurofighter zum Einsatz kamen. In beiden Fällen war ein Abschuss schließlich nicht notwendig. In einem Fall handelte es sich um einen Warmluftballon eines Linzer Kunstuni-Studenten, der sich losgerissen hatte.

„Wir haben immer wieder auch Anfragen von besorgten Bürgern“, erzählte Promberger. „Wir können aber beruhigen. Bis dato hatten wir noch keine UFO-Erfassung in Österreich, also nicht während meiner Dienstzeit, und das sind schon einige Jahre.“