Masernimpfung bei Kind
APA/Georg Hochmuth
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GESUNDHEIT

Wien weitet Masern-Impfung aus

Angesichts der sich häufenden Medienberichte zu Masernfällen in Österreich, weitet die Stadt Wien kurzfristig ihr Angebot für die kombinierte Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) aus und startet mit 28. Februar eine Sonderimpfaktion.

In Österreich sind seit Jahresbeginn 30 Fälle von Masern gemeldet und behördlich bestätigt worden. Von den zwei Fällen in Wien ist einer zu Jahresbeginn aufgetreten, war reiseassoziiert und ist bereits abgeklungen. Der zweite Fall betrifft ein Volksschulkind, das sich über den Cluster in der Steiermark angesteckt hat.

„Das Kind befindet sich inzwischen in guter Verfassung. Das Contact Tracing hat funktioniert, es hat keine weitere Ansteckung gegeben und es ist sehr unwahrscheinlich, dass es über diese Infektionsquelle in Wien zu weiteren Ansteckungen kommen wird“, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Sonder-Impfaktion ab 28. Februar

Die Sonder-Impfaktion beginnt am 28. Februar 2023 und geht bis 31. März 2023. In diesem Zeitraum wurde die Zahl der verfügbaren Impftermine deutlich erhöht. In der Zeit bis inklusive 10. März stehen dafür jeden Tag 66 Termine zur Verfügung, von 11. März bis 31. März sind es 90 Impftermine jeden Tag.

Die Impfungen finden zentral in einer Impfstelle statt, nämlich dem MA 15 Impfservice im TownTown. Die zusätzlichen Impftermine können ab 25. Februar gebucht werden. Das kann wie gewohnt entweder online oder telefonisch beim Gesundheitstelefon unter der Nummer 1450 erfolgen. Die Impfungen sind kostenlos.

Impfung für alle Nichtgeimpften

Die Zielgruppe umfasst Personen aller Altersgruppen, die noch nicht gegen Masern geimpft wurden und keine Masern-Infektion durchgemacht haben. Darüber hinaus umfasst die Zielgruppe auch Personen, die noch keine zweite Impfung erhalten haben oder einen unbekannten Impfstatus haben. Die Impfung sollte jedenfalls vor Eintritt in eine Betreuungseinrichtung (Krippe, Kindergarten etc.) stattfinden. Während der Schwangerschaft ist die MMR-Impfung nicht möglich.

Mann deckt ein auf der Couch liegendes krankes Kind mit einer warmen Decke zu
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Lebendimpfstoff gegen Masern

Verimpft wird der Lebendimpfstoff M-M-RvaxPro. Das ist ein Impfstoff mit abgeschwächten Masern-, Mumps- und Röteln-Viren. Nach der Verabreichung des Impfstoffs bildet das Immunsystem (das natürliche Abwehrsystem des Körpers) Antikörper gegen Masern-, Mumps- und Röteln-Viren. Diese Antikörper schützen vor Infektionen, die durch diese Viren verursacht werden.

Das Impfschema umfasst zwei Impfungen im Mindestabstand von vier Wochen. Die erste Impfung ist bereits ab dem vollendeten neunten Lebensmonat empfohlen. Die zweite Impfung erfolgt frühestens vier Wochen später. Die zweimalige Impfung schützt sehr gut und praktisch lebenslang vor einer Erkrankung. Auffrischungsimpfungen sind demnach nicht notwendig.

Masern sind gefährlich

Masern sind eine schwere Viruserkrankung. Sie kann sowohl für Säuglinge, Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Folgen haben. Die Krankheit zeigt sich durch hohes Fieber, Husten und einen Ausschlag mit kleinen roten Flecken. Masern sind oft mit einer Mittelohrentzündung oder einer Lungenentzündung verbunden.

Bei etwa einem von 1.000 Erkrankten kommt es zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung, die bleibende Schäden hervorrufen kann. Die Abwehrkräfte des Körpers werden durch Masern so geschwächt, dass das Risiko für andere ansteckende Krankheiten für mehrere Jahre erhöht ist. Es gibt keine Behandlung für Masern selbst, nur die Beschwerden können gelindert werden. Durch die vorbeugende Schutzimpfung kann eine Erkrankung sehr effektiv verhindert werden.

Die Ansteckung mit Masern erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also vor allem durch Sprechen, Husten und Niesen. Die Krankheit ist hoch ansteckend, Erkrankte können das Virus bereits vier Tage vor Beginn der ersten Beschwerden weitergeben. Von der Ansteckung bis zu den ersten Beschwerden dauert es durchschnittlich acht bis zwölf Tage.