Chronik

Tausende bei Klimastreik am Ring

In Wien ist am Freitag der Ring teilweise gesperrt worden. „Fridays For Future“ (FFF) rief wieder zum weltweiten Klimastreik auf. In Wien vermeldeten die Veranstalter 25.000 Personen.

Das sind über doppelt so viele wie bei der Vorgänger-Demo im September 2022, als FFF 12.000 in der Bundeshauptstadt gezählt hatten. Unter dem Motto „Morgen ist zu spät“ wurde österreichweit eine bessere Klimapolitik gefordert.

In Wien sammelten sich Frauen, Männer und Kinder gegen 11.30 Uhr. Die Route startete pünktlich um 12.30 Uhr vom Maria-Theresien-Platz in Richtung der Parteizentralen der ÖVP und der Grünen, um dann zum Ballhausplatz weiter zu ziehen.

Ausständiges Klimaschutzgesetz gefordert

Insbesondere das seit rund 800 Tagen ausständige Klimaschutzgesetz ist allen heimischen Aktivistinnen und Aktivisten ein Anliegen. „Es ist viel zu heiß, es hat zwölf Grad in Wien“, hieß es in einem Redebeitrag, „runter mit der Hitze, hoch für den Klimaschutz“, skandierten die Teilnehmenden. Von der Landespolizeidirektion Wien gab es wie zuletzt keine Schätzung bezüglich der Teilnehmerzahlen, knapp vor 14.00 Uhr wurde aber auch keinerlei relevante Zwischenfälle vermeldet.

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KLimastreikende vorm Parlament
APA/Tobias Steinmaurer
Polizeiwagen beim Klimastreik
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KLimastreikende vorm Parlament
APA/Tobias Steinmaurer
KLimastreikende vorm Parlament
APA/Tobias Steinmaurer
Teilnehmer am klimastreik mit Plakaten und Bannern  wie Save the Planet oder Go vegan
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Teilnehmende beim Klimaprotest in Wien
ORF/ Ludwig
Teilnehmende beim Klimaprotest in Wien
ORF/ Ludwig
Teilnehmer am klimastreik mit Plakaten und Bannern
APA/Tobias Steinmaurer
Teilnehmer am klimastreik mit Plakaten und Bannern wie Uns läuft die Zeit davon
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Teilnehmer am klimastreik mit Plakaten und Bannern  wie Cut your eco footprint
APA/Tobias Steinmaurer
Teilnehmer am klimastreik mit Plakaten und Bannern  wie Save the Planet oder Go vegan
APA/Tobias Steinmaurer
Teilnehmer am klimastreik mit Plakaten und Bannern
APA/Tobias Steinmaurer

Gilt als schulbezogene Veranstaltung

Die mittlerweile zwölfte weitweite Klimademo war in Österreich in neun Orten angekündigt. In Wien, Vorarlberg und der Steiermark gilt der Klimastreik als schulbezogene Veranstaltung. Das bedeutet, wenn man mit der Klasse teilnimmt, gilt man als entschuldigt. In den anderen Bundesländern muss mit Fehlstunden gerechnet werden.

Tausende bei Klimastreik am Ring

In Wien ist heute der Ring teilweise gesperrt worden. "Fridays For Future“ (FFF) rief wieder zum weltweiten Klimastreik auf. In Wien vermeldeten die Veranstalter 25.000 Personen.

Österreichs FFF-Abordnung hat sich indes auch mit den Mitstreitern der „Letzten Generation“ solidarisiert. In welcher Form der Einsatz für das Klima erfolge, mache keinen Unterschied, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz: „Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken“.

Aktionen bringen Klimawandel auf die Agenda

Jede dieser Aktionen würde zu einer hohen Aufmerksamkeit für die Aktivistinnen und Aktivisten führen, sagte Politikwissenschafterin Kathrin Praprotnik am Abend in „Wien heute“. „Die klassischen traditionellen Medien nehmen diese Protestaktionen zum Anlass, nehmen sie auf und berichten darüber. Und dadurch erreichen derartige Einzelaktionen einfach auch einen sehr, sehr großen Kreis an Menschen.“ Jedoch würden die Aktivistinnen und Aktivisten, die sich etwa an Straßen festkleben, in Kauf nehmen, dass sie bei einer großen Bevölkerungsschicht Ablehnung auslösen.

Im Studio: Politologin Katrin Praprotnik

Was bewirken die aufsehenerregenden Aktionen der KlimaschützerInnen? Dazu ist die Politologin und Kommunikationsexpertin Katrin Praprotnik zu Gast im Wien heute Studio.

Eine Umfrage habe kürzlich etwa ergeben, dass 60 Prozent der Befragten solche Aktionen nicht gutheißen, sagte Praprotnik. Aber: „Es gelingt einfach, durch diese Aktionen das Thema Klimawandel wieder ganz oben auf die Agenda zu bringen.“ Das sei zwar so schon mal gewesen, aber durch die massive Teuerung und den Ukrainekrieg sei der Fokus vom Klimawandel weg.