Eigentlich war die Österreichtournee des „Pippi Langstrumpf“-Musicals bereits für 2020 geplant, pandemiebedingt wurde sie dann verschoben. Beim vierten Versuch soll es nun klappen und die Geschichte der schwedischen Autorin Astrid Lindgren als Musical-Produktion auf die heimischen Bühnen zurückkehren. Gast beim Pressegespräch in der schwedischen Botschaft war am Dienstag mit Maria Ann-Christin Persson auch die „echte“ Annika aus der 70er-Jahre TV-Serie.
„Jeder braucht eine Freundin wie Pippi“
Als das schwedische Fernsehen Ende der 1960er-Jahre nach Kindern für eine Verfilmung des Klassikers von Astrid Lindgren suchte, habe Persson selbst gerade die Bücher gelesen. „Ich habe dann meinen Eltern gesagt, dass ich gerne Annika sein möchte“, so die Kinderschauspielerin. Von ihren Erfolgschancen war das Mädchen damals überzeugt, trotz fehlender Schauspielerfahrung. „8.000 Kinder haben sich damals für die Rollen beworben, aber ich war mir sicher, dass ich es schaffen werde“, erinnerte sie sich.
Filmdarsteller in Whatsapp-Gruppe
Laut Persson ist die Geschichte der Pippi ein zeitloser Klassiker. Es zähle die Botschaft an alle Kinder, dass man es „schaffen kann“, wenn man ein „starker Mensch“ ist. Es brauche jeder und jede eine „Freundin wie Pippi“. Mittlerweile lebt der einstige Kinderstar seit 42 Jahren auf Mallorca. Mit ihren Kollegen von damals, Inger Nilsson und Pär Sundberg, habe die 63-Jährige nach wie vor Kontakt. „Wir haben eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe“, verriet die Schwedin.
Lindgrens Geschichte vom starken, selbstbewussten Mädchen habe sich zudem auch in der schwedischen Sprache bis heute niedergeschlagen, erzählte die stellvertretende schwedische Botschafterin Helena Zimmerdahl. Sei man etwa besonders streng, werde man schnell als Frau Prisselius bezeichnet. „Wir verwenden diese Persönlichkeiten. Sie sind nicht nur eine Geschichte, sondern auch Teil unserer Gesellschaft“, so Zimmerdahl.
Unterhaltung mit Tiefgang
„Ich freue mich sehr, gerade die humorvollen Aspekte besonders betonen zu können. Es ist lustig, hat aber auch viel Tiefgang“, äußerte sich Regisseur Edmund Emge zu seiner neuen Inszenierung. An der legendären Hauptfigur gefalle ihm besonders „das Rebellische, das geht der jungen Generation heute etwas ab und würde vielen gut tun“.
Für die aktuelle Inszenierung besetzte der Regisseur die Rolle der Pippi mit Anna Knott, Michaela Khom verkörpert Annika und Johannes Sautner spielt Tommy. So sagte Knott über ihre Rolle: „Sie [Pippi] ist ein Unikat mit viel Humor, Intelligenz und Herzenswärme. Ein Mädchen, das auch anderen Mut macht, ihren eigenen Weg zu gehen.“ Auch Michaela Khom, die „neue“ Annika im Musical, zeichnet ein ähnliches Bild wie ihre Vorgängerin und beschreibt eine Kindheit ohne die Pippi Langstrumpf-Geschichten als „unvorstellbar“.
Szenen und Lieder hinzugefügt
„Das Musical enthält einige der populärsten und beliebtesten Szenen aus den Pippi Langstrumpf Geschichten. Episoden, die man auch aus den berühmten Filmen bestens kennt“, so Edmund Emge. Der Regisseur hat dem neuen Musical außerdem Szenen und Lieder hinzugefügt, die in der originalen Aufführung nicht enthalten sind. Sie stammen aus den Büchern und enthalten laut dem Regisseur viel „Komödiantik und gute Musik“.
Veranstaltungshinweis
„Pippi Langstrumpf“ in der Wiener Stadthalle, 2. April, um 14.30 Uhr.
Insgesamt umfasst das Ensemble mehr als 20 Personen, die neben den drei Hauptcharakteren in bekannte Rollen wie das Polizistendoppel, Frau Prisselius und die Gauner Donner-Karlsson und Blom schlüpfen. Bis Anfang Juni sind nach derzeitigem Stand 16 Termine vorgesehen, weitere könnten folgen. Tickets gibt es ab 20 Euro.