„Nächster Halt Frauengasse.“ Mit dieser Aktion wollen die Wiener Linien, die diese Woche in den sozialen Netzwerken unter Wienerinnen Linien auftreten, für Sichtbarkeit von Frauen sorgen. In der Nacht von 7. auf 8. März wurden deshalb die Schilder der Station überklebt. Der Name der Station orientiere sich an umliegenden Straßen und Gassen oder wichtigen Gebäuden. Da ein Großteil aller Verkehrsflächen in Wien neutral oder männlich benannt ist, gebe es im Wiener U-Bahn-Netz keine weiblich besetzten Stationsnamen, heißt es bei den Wiener Linien. Detail am Rande: Die Frauengasse gibt es in Wien wirklich, sie liegt allerdings in Hernals.
Internationaler Weltfrauentag
Die Herrengasse ist heute die Frauengasse. Einmal im Jahr ist internationaler Weltfrauentag und dazu lassen sich Unternehmen und Organisationen immer wieder etwas einfallen, das zeigen soll, wie wichtig Frauen in Gesellschaft und Arbeit sind.
Zwei große Demonstrationen
Aktionistisch geht es auch bei mehreren Demonstrationen zu, die am Mittwoch stattfinden. Dabei will man auch Solidarität mit unterdrückten Frauen in anderen Teilen der Welt ausdrücken. So setzen sich die Teilnehmer einer in Ottakring startenden Demonstration etwa für Frauen in Uganda, im Iran und in Afghanistan ein.
Unter dem Titel „Take Back 8. März“ wird zum internationalen feministischen Kampftag aufgerufen. Ab 17.00 Uhr wird von der Gruppe „Take Back the Streets“ gegen Sexismus, Transfeindlichkeit und patriarchale Gewalt demonstriert. Unterstützt wird die Demo unter anderem von der ÖH Uni Wien. Die Demo zieht vom Yppenplatz zum Sigmund-Freud-Park. Eine zweite Demonstration zieht bereits um 16.00 Uhr über die Mariahilfer Straße zum Platz der Menschenrechte.
Empowerment im Rathaus
Informationen bietet das Wiener Rathaus. Bei Messeständen stellen sich am Nachmittag etwa der Verein „Frauen beraten Frauen“ und die Gleichbehandlungsanwaltschaft vor. Unter der Nummer 01-4087066 wird telefonisch zum Thema „Frauen und Geld“ beraten, Workshops finden etwa zu den Themen „Selbstverteidigung, Selbstbehauptung, Empowerment“ und „Arbeiten, Lernen und Kommunizieren im Netz“ statt. Um 18.00 Uhr tritt Sängerin Ina Regen im Wappensaal auf. Dort gibt es auch kostenlose Kinderbetreuung für Kinder ab drei Jahren.
Im Arkadenhof des Wiener Rathauses werden indes zwei große Frauen vor den Vorhang geholt. Die Pionierinnengalerie werde um Tafeln für die Kinderbuchautorin Mira Lobe und die von den Nazis ermordete, durch ihre Tagebücher bekannt gewordene Ruth Maier erweitert. ",Die großen Töchter der Pionierinnengalerie sind Vorreiterinnen, die abseits von Rollenbildern ihren eigenen Weg gegangen sind", so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ). Die Galerie mit Porträts von 28 Frauen kann bis 31. März besichtigt werden.