Visualisierung Zentrum für Translationale Medizin
Moser Architects + Ingenos/zoomvp
Moser Architects + Ingenos/zoomvp
Wissenschaft

Neues AKH-Zentrum entsteht bis 2026

Die MedUni Wien schafft einen erweiterten Brückenschlag zwischen Spital und Forschung. Bis 2026 wird am AKH-Areal das Zentrum für Translationale Medizin errichtet. Das Ziel: Neue Forschungsergebnisse sollen rasch in die Patientenversorgung einfließen.

Das Konzept folgt dem Grundsatz „Vom Labor zum Krankenbett und zurück ins Labor“, hieß es bei der Präsentation. Neben neuen Laborflächen wird es u.a. Einrichtungen für Zelltherapie und Radiopharmazie sowie ein Zentrum für Phase-I- und -II-Studien geben. Neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sollen in Zukunft möglichst rasch in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen eingesetzt werden.

Neue MedUni-Forschungsstätte

Für die MedUni Wien soll es eine neue Forschungsstätte geben. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sollen möglichst schnell und auf kurzem Weg an die Patientin und den Patienten weiter gegeben werden.

Andererseits berücksichtigen die Forschenden die Erfahrungen und das Wissen aus der Patientenversorgung im AKH bei ihren wissenschaftlichen Untersuchungen, betonte die MedUni. Damit diese Verknüpfung unter optimalen Voraussetzungen gelingen könne, ist das Gebäude als ein „Ort des Austauschs“ konzipiert.

Projektpräsentation Zentrum für Translationale Medizin
Medizinische Universität Wien/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Der Rohbau soll bis 2025 stehen

Universität der sechs Kräne

„Das AKH steht jetzt hier seit 1993 und seit 1993 gab es keine relevanten Baufortschritte“, sagte MedUni-Rektor Markus Müller. Es sei „kein Geheimnis, dass ein Teil der Infrastruktur hier nicht mehr ‚up to date‘ war“. Eine Universität ohne Kräne habe keine Dynamik, betonte Müller direkt vor der Baugrube des künftigen Gebäudes. Nun sei die MedUni sogar eine „six crane university“. Neben dem Center for Translational Medicine werden derzeit nämlich auch der MedUni Campus Mariannengasse und das Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin errichtet.

„Wissenschaft und Forschung zählen zu den wesentlichsten Treibern einer innovativen Entwicklung eines Landes.“ Dafür brauche es Infrastruktur, freute sich Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) über das neue Zentrum. Es gibt kaum ein Studium, „das so direkt bei den Menschen ankommt“, wie Medizin, ergänzte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Zudem sei kaum ein Thema wichtiger als die moderne Gesundheitsversorgung.

120 Millionen Euro Kosten

Die Kosten für den Neubau mit mehr als 14.000 Quadratmetern Nutzfläche sind mit rund 120 Millionen Euro veranschlagt und werden vom Bund und der Stadt Wien getragen. Baugeschehen im laufenden Betrieb sei im Krankenhaus immer eine Herausforderung, erläuterte AKH-Wien-Direktor Herwig Wetzlinger. Umso wichtiger sei es auch, die Baukosten und Zeitpläne einzuhalten, versicherte er in Richtung Stadtrat Hacker, obwohl er die Teuerung und wirtschaftliche Lage nicht beeinflussen könne, wie er betonte. Der Rohbau soll 2025 stehen, die endgültige Inbetriebnahme des Zentrums ist für 2026 geplant.