Mutter Kind Pass und Spritze
APA/Barbara Gindl
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Gesundheit

Tarifstreit um Mutter-Kind-Pass

Seit 1994 sind laut Ärztekammer die Tarife für Untersuchungen zum Mutter-Kind-Pass nicht erhöht worden. Deshalb soll am Mittwoch in der Ärztekammer über eine mögliche Vertragskündigung abgestimmt werden.

Mit dem Mutter-Kind-Pass erhalten alle Schwangeren kostenlose Vorsorgeuntersuchungen für sich und ihr Kind bis zum fünften Lebensjahr. Acht Untersuchungen sind im Mutter-Kind-Pass in der Schwangerschaft vorgesehen, zehn für das Kind nach der Geburt.

Tarifstreit um Mutter-Kind-Pass

Seit 1994 sind laut Ärztekammer die Tarife für Untersuchungen zum Mutter-Kind-Pass nicht erhöht worden. Deshalb soll am Mittwoch in der Ärztekammer über eine mögliche Vertragskündigung abgestimmt werden.

Die Tarife, die Ärztinnen und Ärzte dafür erhalten, seien nicht angemessen, sagte Peter Voitl, Fachgruppenobmann Kinder- und Jugendheilkunde in der Ärztekammer Wien, gegenüber Radio Wien: „Derzeit bekommt ein Kinderarzt für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchung 21,80 Euro – unverändert seit 1994.“ In den laufenden Verhandlungen sei vom Dachverband der Sozialversicherungen ein Plus von 75 Prozent angeboten worden, die Ärztekammer will 78 Prozent, so Voitl: „Das ist nach 29 Jahren keine reine Drohgebärde mehr, sondern das ist wirtschaftlich wirklich notwendig.“

Untersuchungen auch bei Kündigung gesichert

Wenn sich die Mehrzeit der Ärztekammer-VertreterInnen für die Forderung ausspricht, will man den Vertrag kündigen. In diesem Fall müssten Schwangere die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen privat bezahlen. Laut Dachverband wird das frühestens ab Ende 2024 der Fall sein, falls es zu keiner Einigung kommt. Denn eine Kündigung würde laut Dachverband an die Bundesschiedskommission gehen und in weiterer Instanz an das Bundesverwaltungsgericht. In beiden Instanzen würde die derzeitige Vereinbarung weiter gelten.