Drei Mitglieder des Stammteams in der Mini-Brauerei im Hause Atzgersdorf.
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Chronik

Wiener Oma- und Opa-Bier expandiert

Seit Sommer 2020 wird im Keller des Haus Atzgersdorf von Pensionistinnen und Pensionisten Bier gebraut. Bislang sind an 140 Brautagen bereits 15.000 Flaschen des Bieres entstanden. Jetzt hat die Brauerei einen zweiten Kessel in Betrieb genommen.

Der Direktor von Häuser zum Leben und Robert Guschelbauer, Leiter des gastronomischen Managements, schlugen die Idee gemeinsam vor. Bierbrauen als körperliche und geistige Fitness war der Grundgedanke. Von den Bewohnerinnen und Bewohnern wurde dies gut angenommen. Fast jeden Tag wird hier Bier gebraut. „Es macht Spaß und es ist besser als oben sitzen“, freute sich etwa Gustav Paier, ein Bewohner des Hauses. Das Projekt ist mittlerweile so beliebt, dass die Brauerei erweitert wird.

„Oma“ und „Opa“ Bier feiert Erfolge

Im Haus Atzgersdorf brauen die Bewohnerinnen und Bewohner das „Oma“ und „Opa“ Bier. Darauf sind nun auch internationale Medien aufmerksam geworden. Mit positiven Folgen für das Projekt.

Bisher 15.000 Flaschen hergestellt

Auch Helmut Riegerbauer, ein weiterer Pensionist des Hauses, bestätigte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner dies als sinnvolle Aufgabe sehen. Das Stammteam, bestehend aus fünf Pensionistinnen und Pensionisten, erfuhr sogar eine besondere Ehrung. Sie wurden auf der Wand in der Mini-Brauerei verewigt.

Mit viel Leidenschaft sind so an 140 Brautagen bisher 15.000 Flaschen des Oma- und Opa-Bieres im Haus Atzgersdorf hergestellt worden. Mit dem neuen Braukessel können jetzt statt 6.000, sogar 12.000 Flaschen pro Jahr abgefüllt werden. Ab sofort können diese zudem im angrenzenden Verkostungsraum, den man auch als Veranstaltungsraum buchen kann, genossen werden.

Hier wird das Oma- und Opa-Bier im Hause Atzgersdorf gebraut.
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Hier wird das Oma- und Opa-Bier im Hause Atzgersdorf gebraut.

Internationale Aufmerksamkeit

Auch internationale Medien sind nach einem Bericht des ORF Wien auf das Projekt aufmerksam geworden. Der „Bayrische Rundfunk“, die französische „Agence France Press“ und auch der US-amerikanische TV-Sender „CBS“ berichteten über die Wiener Omas und Opas und ihr Bier. Über die weltweite Berühmtheit sind die Pensionistinnen und Pensionisten natürlich erfreut. Für Bewohnerin Ingeborg Zeller ist jedoch am wichtigsten, dass es den Menschen schmeckt.

Aber nicht nur geschmacklich zeichnet sich das Getränk aus, sondern auch die Etikettierung des Biers, sagt der gastronomische Leiter, Robert Guschelbauer. Seine Lieblingsetiketten seien jene, die etwas schief und „verwuzelt“ sind. „Mit zum Beispiel 92 Jahre alten Händen ist das nicht mehr so leicht, etwas gerade und akkurat zu kleben. Und das muss auch nicht sein.“