Chronik

Mann fälschlich des Widerstands beschuldigt

Ein Tschetschene, der schon 2019 von Polizisten bei einer Razzia geschlagen wurde, ist im November 2022 von einem Polizisten des Widerstands gegen die Staatsgewalt beschuldigt worden. Vor Gericht legte der Verdächtige ein Video vor, das ihn entlastet. Der Polizist wurde suspendiert.

Die Polizei bestätigte einen Bericht der „Kronen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Schon bei der Misshandlung des Tschetschenen im Jänner 2019 bei einer Razzia in einem Spiellokal war ein Video aufgetaucht. Acht an der Amtshandlung beteiligte Beamte wurden vorläufig suspendiert, sechs wurden später verurteilt, nachdem das Video der gewalttätigen Amtshandlung aufgetaucht war.

Beim zweiten Mal ging es um eine Amtshandlung im November 2022 in Ottakring. Das Auto des Festzunehmenden wurde in einer Einfahrt gestoppt. Bei einer Verfolgung zuvor hatte der Mann eine Schreckschusswaffe aus dem Wagen geworfen, ansonsten aber keine Gegenwehr geleistet, wie die „Krone“ berichtete.

Mehrere Ermittlungen gegen Polizisten

Dennoch habe einer der beteiligten Beamten – der „Krone“ zufolge von der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität – dem Festgenommenen einen Widerstand gegen die Staatsgewalt zur Last gelegt. Beim Prozess gegen ihn übergab der Tschetschene einen Stick mit einem weiteren Video, das den Beamten widerlegte.

Dieser wurde vorläufig suspendiert, gegen ihn wird wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs, der Vortäuschung einer gerichtlich strafbaren Handlung und wegen Verleumdung ermittelt. Für etwaige weitere disziplinarrechtliche Konsequenzen warte man bei der Wiener Polizei einerseits auf den Ausgang des Strafverfahrens, andererseits auf Entscheidungen der Disziplinarkommission.