Radiologie – Kontroverse rund um CT- und MR-Wartezeiten
APA/JAN-PETER KASPER/DPA-ZENTRALBILD
APA/JAN-PETER KASPER/DPA-ZENTRALBILD
chronik

Geduld bei MRT-Terminen weiter gefragt

Das Warten auf einen MRT-Termin beim Radiologen ist ein seit Jahren diskutiertes Thema. Manche berichten von wochenlangen Wartezeiten, andere sehen die Situation gegenwärtig eher entspannt. Eine endgültige Entspannung scheint nicht in Sicht.

Maximal 20 Tage sollte die Wartezeit auf einen MRT-Termin in Wien dauern. Eine Stichprobe bei zwölf Radiologen in Wien – freilich nicht repräsentativ – ergab dieser Tage aktuelle Wartezeiten von „sofort“ bis zu 35 Tagen. Wer bereit ist selbst zu bezahlen, bekommt jedenfalls rascher einen Termin.

MRT hat Röntgenbild abgelöst

Im Vorjahr hieß es, dass der große Andrang von Patienten, Urlaube und Rückstände durch Corona den Patientenstau verursachen würden. Für Notfälle würden aber jedenfalls Akuttermine freigehalten. Der Radiologe Manfred Baldt von der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe der Wirtschaftskammer sah damals einen Grund für die Verzögerungen auch in der zu geringen Zahl an Geräten.

Neun Monate später sei die Situation praktisch unverändert. Während die Bevölkerung Wiens wachse, würde die Zahl der Geräte gleich bleiben. Das liege am sogenannten Großgeräteplan, der mit mittlerweile veralteten Zahlen arbeite. Hinzu komme auch, dass immer mehr MRT-Untersuchungen verordnet würden, so Baldt: „Was früher ein Röntgen war, ist heute ein MRT.“ Außerdem mache sich der Personalmangel auch in der Radiologie bemerkbar.

ÖGK und Patientenanwalt: „Lage stabil“

Seitens der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hieß es dazu, dass der vertraglich geregelte Grundsatz gelte, binnen 20 Werktagen Termine für MRT-Untersuchungen zu vergeben. Akutfälle, etwa bei Anzeichen eines Schlaganfalls müssten umgehend Termine erhalten, medizinisch dringende Fälle binnen fünf Arbeitstagen. Der ÖGK würden aktuell keine Hinweise darauf vorliegen, dass die vertraglichen Vorgaben nicht eingehalten würden. Die Situation sei stabil. Beim Großgeräteplan habe sich nichts verändert.

Ähnlich auch der Wiener Patientenanwalt Gerhard Jelinek. Im Augenblick sei es etwas ruhiger, sagte er zur aktuellen Situation. Im heurigen Jahr habe es bisher eine einzige diesbezügliche Beschwerde gegeben. Im Vorjahr seien es insgesamt zwölf gewesen, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Jahr 2021 bedeutet habe. Wer möglichst rasch einen Termin haben wolle, der sollte auf der Überweisung den Vermehr „dringend“ stehen haben und gleich bei mehreren Radiologen Termine nachfragen.