Roboter bei Sprengstoffbergeeinsatz
LPD Wien
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Chronik

Sprengstoff aus Garten geborgen

Nach einem Hinweis des Besitzers hat die Polizei aus dem Garten eines Privathauses in der Donaustadt gefährlichen, von dem Mann selbst hergestellten Sprengstoff geborgen. Zahlreiche Einsatzkräfte waren dafür nötig, verletzt wurde niemand.

Der flüssige Sprengstoff befand sich in einer PET-Flasche und war im Garten vergraben. Aufgrund der Gefährlichkeit waren zahlreiche Maßnahmen nötig. Die Polizei sprach ein temporäres Platzverbot aus. Mehrere Nachbarinnen und Nachbarn mussten ihre Häuser für die Dauer der Aktion verlassen. Neben Beamten des Landeskriminalamts und mehreren Polizisten waren der Entschärfungsdienst, die Wiener Berufsfeuerwehr, die Berufsrettung Wien und die Wiener Linien im Einsatz. Insgesamt 68 Einsatzkräfte mit 23 Fahrzeugen waren fünf Stunden lang an Ort und Stelle.

Sprengstoff in Garten vergraben

Ungewöhnlicher Großeinsatz für die Polizei in der Donaustadt: Im Garten eines Einfamilienhauses in Essling haben Beamte mit Hilfe eines Roboters eine Flasche mit flüssigem Sprengstoff geborgen.

Nachdem sichergestellt war, dass alle Anrainerinnen und Anrainer ihre Häuser verlassen hatten und auch eine Buslinie umgeleitet worden war, wurde mit der Suche und Bergung des Sprengstoffs begonnen. Für die Suche kamen Bergungs- und Sichtungsgeräte des Entschärfungsdienstes der Direktion für Spezialeinheiten zum Einsatz, darunter auch ein Sprengstoffroboter. Bereits nach kurzer Suche wurde der Sprengstoff etwa einen halben Meter unter der Erde geortet und geborgen. Die Fortsetzung der Suche ergab keine weiteren Ergebnisse. Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt.

Rohrbombe in Hand explodiert

Ausgangspunkt war die Festnahme des damals 46-jährigen Inhabers des Einfamilienhauses nahe der Kirschengasse Ende August 2021, nachdem ihm eine selbst gebaute Rohrbombe in der Hand detoniert war. Er rief die Rettung, welche die Polizei verständigte. Als die Uniformierten eintrafen, verschanzte er sich in dem Haus. In fünfstündigen Verhandlungen wurde er dazu bewegt, das Gebäude freiwillig zu verlassen. Im Februar 2022 wurde der Mann in den Maßnahmenvollzug genommen.

Bagger bei Sprengstoffbergeeinsatz
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Bagger bei Sprengstoff-Bergeeinsatz

Er leidet an einer bereits zum Tatzeitpunkt bekannten paranoiden Schizophrenie. Dem Mann dürfte es nun besser gehen. Er erzählte Polizisten, dass in seinem Garten weiterer Sprengstoff vergraben ist. Er machte präzise Angaben und beschrieb die Stelle genau, wo der Sprengstoff vergraben war und in welcher Tiefe gesucht werden müsse. So dauerte die Suche nicht lange. In einem halben Meter Tiefe fanden die Polizisten eine etwa zur Hälfte mit Sprengstoff angefüllte PET-Flasche. Bei dem hochbrisanten Material handelte es sich um selbst hergestelltes Acetonperoxid (TATP).

Dass es in dem Garten auch nach der Festnahme des Inhabers noch Gefährliches gibt, wurde im vergangenen Juni klar: Laut „Kurier“ (Dienstag-Ausgabe) explodierte einer Frau bei Arbeiten ein Rasenmäher. Offenbar dürfte sie mit dem Gerät über eine vergrabene Sprengvorrichtung gefahren sein. Die Frau wurde verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Laut Polizei gibt es jetzt keine weiteren Hinweise auf versteckte Sprengstoffobjekte.