Die Gaspreise in Wien sind während der Krise um 81 Prozent gestiegen, ein Austieg aus Gas ist schwer
ORF Wien
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Wirtschaft

Energie: Wiener sparten rund 300 Millionen Euro

Die Wienerinnen und Wiener haben auf die stark steigenden Energiepreise reagiert: Laut aktuellen Zahlen wurde in der Heizperiode seit Oktober massiv Strom und Gas gespart. Insgesamt betragen die Einsparungen durch weniger Verbrauch rund 300 Millionen Euro.

Enorme Teuerung und eine mögliche Gasknappheit waren diesen Winter Thema und die Wienerinnen und Wiener haben dementsprechend Energie gespart, erklärt Christian Call von den Wiener Netzen. „Der Winter ist noch nicht ganz vorbei, aber wir können jetzt schon durchaus sagen, dass die Wienerinnen und Wiener sparsamer waren mit Energie in diesem Winter.“

Bei Strom ist die Einsparung in der gesamten Heizsaison ab Oktober bei knapp vier Prozent gelegen und bei Gas bei über 17 Prozent. Dass Energie deutlich eingespart wurde, zeigte sich auch bei Monaten wie dem Februar. Dieser war heuer kälter als im Vorjahr, trotzdem wurde weniger Energie verbraucht.

Massive Einsparungen bei Strom- und Gasverbrauch

Wegen der stark steigenden Energiepreise ist in der aktuellen Heizperiode der Verbrauch von Strom und Gas massiv zurückgegangen. Die Einsparungen betragen rund 300 Millionen Euro.

Niedrigerer Verbrauch durch Klimakrise

Die eingesparten Mengen im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende Februar entsprechen dabei einem Geld-Gegenwert von 100 Millionen Euro an gespartem Strom und 200 Millionen Euro an gespartem Gas. Energiesparen war für die meisten Thema, wie eine Straßenumfrage von „Wien heute“ zeigt. Und das, obwohl es eine Strompreisbremse und einen Energiebonus gegeben hat.

Geholfen hat vor allem beim Gasverbrauch, dass es aufgrund der Klimakrise erneut ein überdurchschnittlich warmer Winter war. „Je niedriger die Temperaturen, desto höher ist natürlich der Gasverbrauch. Auf den Stromverbrauch hat die Temperatur relativ wenig Einfluss, das merkt man vor allem in einer Stadt wie Wien, wo kaum Industrie da ist“, erklärte Call. Die Energiepreise werden kurz- und mittelfristig teuer bleiben.

10,5 Prozent weniger Fernwärme-Erzeugung

Neben den warmen Temperaturen führten auch bewusste Einsparungen der Wienerinnen und Wiener zu einem deutlichen Rückgang beim Fernwärmeverbrauch. Die Wien Energie verzeichnete zwischen Anfang Oktober 2022 und Ende März 2023 einen Rückgang bei der Fernwärme von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies führte bei einem durchschnittlichen Wiener Haushalt zu einer Kosteneinsparung von rund 80 Euro, hieß es von der Wien Energie.