Mann sitzt im AMS Huttengasse und liest
ORF.at/Birgit Hajek
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Wirtschaft

AMS-Projekt bekämpft Langzeitlosigkeit

In Wien ist die Zahl der Arbeitslosen auch im März zurückgegangen, um 0,7 Prozent im Jahresvergleich. Insgesamt waren etwas mehr als 141.000 Menschen auf Jobsuche. Im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit, einem der größten Probleme, wird nun ein neues Programm gestartet.

„Die Covid-Krise hat bei vielen Menschen die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt“, sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. Bei näherer Betrachtung des Themas ergebe sich ein ambivalentes Bild: Die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind, liegt bei bei rund 48.600. Das sind um 17 Prozent weniger als noch vor fünf Jahren. Aber die Summe derer, die mehr als fünf Jahre auf Arbeitssuche ist, ist im selben Zeitraum um 87 Prozent auf 8.066 gestiegen.

Intensive Betreuung über drei Jahre

Um da gegenzusteuern, hat das AMS Wien das Pilot-Projekt „Schritt für Schritt“ ins Leben gerufen. Eine Kombination aus einer Beratungseinrichtung und zweier sozialökonomischer Betriebe. Dabei werden Langzeitarbeitslose intensiv beraten, lernen Arbeitsmöglichkeiten kennen und können dadurch ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten ausloten. Das Neue daran sei vor allem die lange intensive Betreuungsdauer mit bis zu drei Jahren, heißt es beim AMS Wien.

Arbeitslosigkeit im Einzelhandel zurückgegangen

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im März 2023 im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 104.734 zurückgegangen, die der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung um 3,5 Prozent auf 36.310 angestiegen. Die Summe beider Gruppen ist um 0,7 Prozent (952 Betroffene) kleiner geworden.

Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im März im Einzelhandel um 6,1 Prozent und in der Warenproduktion um 0,9 Prozent zurückgegangen, in Hotellerie und Gastronomie um 3,3 Prozent und im Bau um 0,8 Prozent angestiegen.