Buch „Nur in Wien“
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Stadtmöbel, die es nur in Wien gibt

Von der Würfeluhr bis zum Stadtbahngeländer: es gibt Objekte, die typisch für Wien sind und das Stadtbild prägen. Vieles davon nehmen wir im Alltag gar nicht so wahr. Der Wiener Autor Wolfgang Freitag wirft in seinem neuen Buch einen Blick genau darauf.

Was macht das Stadtbild von Wien so unverwechselbar? Dieser Frage geht Wolfgang Freitag in seinem Buch „Nur in Wien“ nach und ergründet jene Gegenstände, die das Stadtbild prägen: Wartehäuschen, Bänke, Würfeluhren bis zur Schönbrunner Parkbank.

Kuriose Geschichten

Zwei Jahre lang recherchierte Freitag die teils kuriose Geschichte der Stadtmöbel. Otto Wagners Stadtbahngeländer etwa gilt in seinem typischen Grün als Signatur des Wiener urbanen Raumes. Wagner entwarf sie allerdings in weißer Farbe.

Die Straßenschilder werden von der Emaille-Manufaktur Riess – bekannt für Geschirr – hergestellt. Wer die Schrift entworfen hat, deren Vorlage in der Magistratsabteilung für Straßenbau aufliegt, weiß man heute nicht mehr. „Diese Schrift stammt aus dem Jahr 1923", so Freitag. Sie prägt das Stadtbild von Wien ganz massiv.“

Otto-Wagner-Geländer
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Otto Wagners grüne Geländer waren ursprünglich in weißer Farbe entworfen

Buchhinweis:

Wolfgang Freitag: „Nur in Wien – Von den kleinen Dingen, die die große Stadt bedeuten“, Czernin, 240 Seiten, 26 Euro

Zurück in die Vergangenheit

Geprägt ist das Wiener Stadtbild auch vom Wunsch politischer Entscheidungsträger zur „Rehistorisierung“. Litfaßsäulen etwa begegnen einem im Nachbau des Originalmodels aus den 1870er-Jahren parallel zum modernen drehbaren Modell.

Stadtmöbel, die es nur in Wien gibt

Von der Würfeluhr bis zum Stadtbahngeländer: es gibt Objekte, die typisch für Wien sind und das Stadtbild prägen. Vieles davon nehmen wir im Alltag gar nicht so wahr. Der Wiener Autor Wolfgang Freitag wirft in seinem neuen Buch einen Blick genau darauf.

Auch bei Straßenleuchten ist Rehistorisierung Trend: In der Magistratsabteilung für öffentliche Beleuchtung wurden ab 2011 neue Leuchtkörper entwickelt, die auch in Vintageleuchten eingebaut sind. „Da hat die äußere Form mit dem Inhalt überhaupt nichts mehr zu tun, optisch bauen sie auf der ersten Generation der Wiener Gaslaternen auf“, so Freitag.

Litfaßsäule
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Historische Litfaßsäulen – hier im Lager der Gewista – prägen wieder das Stadtbild

Altes, Neues und Wildwuchs

Weil viel Altes auf Neues trifft, ist laut Wolfgang Freitag einiges los im „stadtarchitektonischen Fleckerlteppich“ der Stadt. „Viel Wildwuchs formaler Natur“ gäbe es etwa bei den Sitzgelegenheiten, da zu viele verschiedene „Player“ mitmischen: Stadtgärten, Bundesgärten und viele mehr.