Augustin plant Digitalausgabe für Handys
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Chronik

Straßenzeitung bargeldlos bezahlen

Die Wiener Straßenzeitung „Augustin“ soll in Zukunft auch bargeldlos gekauft werden können. Der Verein hinter der Zeitung arbeitet gerade an der Umsetzung des Projekts. Im Herbst soll eine Testphase starten.

Die Idee hinter der bargeldlosen Bezahlung: Die Verkäuferinnen und Verkäufer bekommen auf ihrem „Augustin“-Ausweis einen QR-Code, den die Käuferinnen und Käufer mit ihrem Smartphone scannen, um bargeldlos bezahlen zu können. Angeboten werden soll eine Print- wie auch eine Onlineausgabe. Die Verkäuferinnen und Verkäufer selbst brauchen kein eigenes Smartphone, erklärt Claudia Poppe vom „Augustin“.

Das Geld für das Digitalisierungsprojekt kommt von der Wiener Arbeiterkammer. Ende Dezember gab es die Förderzusage für „Augustina – digitale Innovation für die analoge Begegnung“. Anfang März gab es eine Kick-off-Veranstaltung. Derzeit wird das neue Bezahlsystem in Workshops, an denen Leser und Verkäuferinnen teilnehmen, erarbeitet. Im Sommer soll dann die IT programmiert werden, ehe im Herbst eine Testphase startet, sagte Poppe gegenüber Radio Wien.

Stapel der Straßenzeitung „Augustin“
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Zuletzt wurden rund 15.000 Stück pro Ausgabe verkauft

Einschulung mit fachspezifischen Deutschkursen

Die Verkäuferinnen und Verkäufer werden dann auf das neue Bezahlsystem eingeschult, dazu sind auch Deutschkurse geplant. Ob sie die bargeldlose Bezahlmöglichkeit zusätzlich anbieten wollen oder wie bisher nur auf Bargeld setzen, bleibt den Verkäuferinnen und Verkäufern freigestellt. Niemand wird gezwungen, das bargeldlose Bezahlsystem auch zu verwenden, sagte Poppe.

Im Zuge des Digitalisierungsprojekts soll auch eine Standplatzkarte online gehen, auf der sich Verkäuferinnen und Verkäufer registrieren können. Käuferinnen und Käufer können dann nachschauen, wo sich der nächste „Augustin“-Verkäufer befindet.

Rund 380 Verkäuferinnen und Verkäufern gibt es derzeit, wobei weitere 150 auf der Warteliste stehen und auf ihre Einschulung warten, sagte Poppe. Die Verkaufszahlen haben sich nach einem Einbruch in der Pandemiezeit wieder erholt. Zuletzt wurden rund 15.000 Stück pro Ausgabe verkauft, sagte Poppe. Derzeit kostet ein „Augustin“ drei Euro, wobei die Hälfte der Verkäuferin oder dem Verkäufer bleibt.