Saal im Kongresszentrum Hofburg
Hofburg Vienna, N. Studeny
Hofburg Vienna, N. Studeny
Wirtschaft

Positiver Neustart der Kongressindustrie

Das Jahr 2022 hat eine Trendumkehr für die Wiener Kongressindustrie gebracht. Das zeigt die Bilanz, die am Mittwoch präsentiert wurde. Kongresse und Firmentagungen liegen schon bei rund 80 Prozent des Niveaus von 2019.

Hervorzuheben seien nationale Kongresse, die als einzige Kategorie schon über ihrem Wert aus dem Jahr 2019 lagen. Nach wie vor aber seien für das wirtschaftliche Gesamtergebnis die internationalen Kongresse am wichtigsten. Vor allem im zweiten Halbjahr 2022 habe die Rückkehr der Großkongresse mit mehreren tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder eingesetzt, so Tourismus­direktor Norbert Kettner. Die Entwicklung in Zahlen gegossen lässt sich in einem Plus von 143 Prozent zu 2021 zusammenfassen.

Durchwegs steigende Zahlen in der Bilanz

So fanden im Vorjahr 4.339 Kongresse und Firmenveranstaltungen in Wien statt. Das entspricht 79 Prozent des Aufkommens von 2019. Alle Tagungen zusammen brachten Wien rund 451.000 Teilnehmer, die in Summe 1.187.000 Nächtigungen generierten. Das Plus hier beträgt 222 Prozent zu 2021 und entspricht drei Vierteln des Niveaus von 2019. Wiens Tagungsindustrie leistete damit einen Beitrag von neun Prozent zum Gesamtnächtigungsaufkommen des Jahres 2022 mit insgesamt 13,2 Mio. Nächtigungen.

Positiver Neustart der Kongressindustrie

Das Jahr 2022 hat eine Trendumkehr für die Wiener Kongressindustrie gebracht. Das zeigt die Bilanz, die am Mittwoch präsentiert wurde. Kongresse und Firmentagungen liegen schon bei rund 80 Prozent des Niveaus von 2019.

„Wichtig ist, was unter dem Strich für die Stadt, ihre Wirtschaft und ihre Bevölkerung übrigbleibt“, sagte Wiens Wirtschaftsstadtrat und Präsident des WienTourismus, Peter Hanke. Der Beitrag von Wiens Tagungsindustrie zum Bruttoinlandsprodukt kletterte nach drastischen Einbrüchen durch Covid-19 2022 wieder auf 738,55 Millionen Euro. Davor lag er seit dem Jahr 2015 immer bei rund einer Milliarde Euro. Die Steuereinnahmen für ganz Österreich machten 204,24 Millionen Euro aus.

Positive Effekte auch für Bürger Wiens

Dabei geht es nicht nur um die Kongressindustrie als Arbeitgeber. Immerhin sind rund 13.000 Ganzjahresarbeitsplätze damit verbunden. Auch Hotelnächtigungen, Teilnahmegebühren, Konsumation in gastronomischen Betrieben, Eintritte, Shoppingausgaben und lokale Transportleistungen hinterlassen positive Spuren. Doch immer deutlicher wird das Anliegen internationaler Fachgesellschaften, etwas Bleibendes am Kongressort zurückzulassen. Dieses Bestreben wird mit dem Begriff „legacy“ bezeichnet.

Veranstaltungen dienen nicht mehr ausschließlich dazu, Fachkreise zu informieren. Auch die lokale Öffentlichkeit, die Wirtschaft und die Wissenschaft sollen als Zielgruppen profitieren. Aktuell wird laut Kettner versucht, Fachgesellschaften mit dem Wiener Bildungs- und Gesundheitssystem zu verknüpfen. So wird etwa mit der Europäischebn Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Leber, die im Juni in Wien tagt, ein Konzept erarbeitet, das die Gesundheitskompetenz von Schülern stärken soll.

Werbung für Wien als Kongressort

Das Vienna Convention Bureau im WienTourismus akquiriert weltweit Kongresse, Firmentagungen und Incentives. Derzeit laufen hier weltweit mehr als 200 Bewerbungen für Kongresse und Firmenveranstaltungen. Die Kommunikationsaktivitäten der Meeting Destination Vienna konzentrieren sich 2023 hauptsächlich auf die USA, Großbritannien, Belgien, Deutschland und die Schweiz.

Fachmedienkooperationen, eine Pressereise mit US-Fachmedien und in Summe mehr als 30 internationale Sales-Aktivitäten, Workshops und Events werden durch die Teilnahme an den wichtigsten Branchenveranstaltungen und Messen ergänzt, beispielsweise an der „IMEX“ in Frankfurt und Las Vegas, der „The Meetings Show“ in London und der „ibtm“ in Barcelona.