chronik

Prozess: Freundin über Jahre misshandelt

Über vier Jahre lang soll ein Mann seine Lebensgefährtin immer wieder geschlagen und misshandelt haben. Jetzt wird ihm der Prozess gemacht. Der Mann sprach vor Gericht von einer Racheaktion. Er habe sie nur ein einziges Mal geohrfeigt.

Der Mann hatte die Frau 2018 kennengelernt, kurz darauf zog das Paar zusammen. Damit begannen für die Frau laut Anklage viereinhalb Jahre voller Gewalt, die erst zu Ende gingen, als ein Nachbar die Polizei alarmierte. Der Verdächtige sitzt seit Anfang März wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft.

Die Frau wurde demnach unter anderem verprügelt und gegen Wände geworfen, verlor sogar einen Zahn. Der Angeklagte soll sie mit einem Beil bedroht haben und die Herausgabe ihrer Geldbörse verlangt haben. In der Anklage findet sich daher auch der Punkt schwerer Raub.

„Angezeigt, um ihn loszuwerden“

„Ich habe sie nie m Leben geschlagen“, behauptete hingegen der Angeklagte. Die Frau sei jedes Mal, wenn sie ausgegangen sei, mit blauen Flecken zurückgekommen. Ein fremder Mann habe ihr den Zahn ausgeschlagen. Ein anderes Mal sei sie von Hunden angefallen worden. Er habe ihr „nur ein einziges Mal eine Ohrfeige verpasst, das war’s“. Es sei eine „Drogenbeziehung“ gewesen, so der Anwalt des Mannes. Diese haben „ganz gut funktioniert oder eben nicht“.

Der neue Freund der Frau sei einer seiner früheren Freunde, so der Angeklagte: „Ich hab’ herausgefunden, dass sie hinter meinem Rücken ein Pärchen sind.“ Vermutlich habe man ihn deshalb angezeigt und sei ihn „losgeworden“. Er nehme auch keine Drogen, stellte der 30-Jährige fest. Er habe mit seiner Lebensgefährtin lediglich „ein bis zwei Mal pro Woche Cannabis geraucht“. Die betroffene Frau war krankheitshalber nicht zur Verhandlung gekommen, der Prozess wurde vertagt.