Wartende Menschen auf Bahnsteig der ÖBB
APA/TOBIAS STEINMAURER
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Chronik

Zugausfälle: Matthä schließt Sabotage aus

Ein defekter Schalter ist für die ÖBB-Zugausfälle in Ostösterreich vor eineinhalb Wochen verantwortlich gewesen. ÖBB-Vorstandschef Andreas Matthä spricht von einem fatalen Fehler. Sabotage könne er weitgehend ausschließen.

Eine Steuerung im Stellwerk in Wien war es, soviel wurde noch am Tag der Panne bekannt. Konkret handelte es sich um einen Schalter vor einer Steuereinheit, der zum ersten Mal seit rund zwölf Jahren nicht funktioniert habe, erklärte ÖBB-Chef Andreas Matthä gegenüber Ö1: „Das ist fatal und wir haben hier mit den Produzenten eine intensive Diskussion. Denn das muss aus meiner Sicht technisch umgeplant sein.“

Fehlerprotokolle werden geprüft

Um einen Sabotageakt dürfte es sich nicht gehandelt haben, so Matthä: „Es deutet nichts darauf hin. Wir schauen uns aber mit der Lieferfirma die Fehlerprotokolle an“.

Ausgerechnet am Tag der Pünktlichkeit, den die ÖBB am 13. April begehen wollten, war der Fern- und Nahverkehr in Ostösterreich knapp eine Stunde lang nicht möglich, 250 Zugverbindungen waren betroffen. Aufgrund der Uhrzeit der Störung waren viele Pendlerinnen und Pendler unterwegs.

Debatte um Pünktlichkeit

Angesprochen auf den Autogipfel des Bundekanzlers meinte der ÖBB-Chef im Ö1-Interview, Österreich würde sich auch einen Bahngipfel verdienen: „Denn Österreich ist ein Bahnland.“ Unangenehm sei ihm, wenn wegen der Überfüllung der Züge, Fahrgäste aus den Zügen geworfen werden, weil sie nicht reserviert haben. Man versuche weitere neue Fahrzeuge zu bekommen, prinzipiell gelte aber „wir fahren mit allem, was wir haben“.

Auch zur Pünktlichkeit im Fernverkehr gebe es derzeit eine intensive Diskussion. Das hänge stark mit Problemen im deutschen Netz zusammen. Man gehe derzeit dazu über, im Fahrplan die statistisch erwartbare Verspätung einzuplanen.