Wilder Wein an einer Mauer
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Umwelt & Klima

Kühlere Stadt durch Gebäudebegrünung

Hitzetage und Tropennächte in Wien werden immer mehr. Eine Gebäudebegrünung kann die Temperatur zumindest lokal verringern. Eine Anlaufstelle für Interessierte ist die Umweltberatung, die jährlich 200 Beratungen zur Begrünung durchführt.

Wenn die Temperatur in der Nacht nicht mehr unter 20 Grad sinkt, spricht man von Tropennächten. Ein Abkühlen der Wohnung wird dadurch schwerer, für den Körper ist das anstrengend. Damit die Temperatur in den Wohnungen erst gar nicht so hoch steigt, pflanzen immer mehr Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer eine Gebäudebegrünung. Die Umweltberatung führt jährlich rund 200 Beratungen zur Gebäudebegrünung durch.

Gebäudebegrünung an einer Schule
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Für Begrünungsmaßnahmen gibt es Förderungen von der Stadt Wien

Verdunstetes Wasser

„Ein ganz wesentlicher Vorteil von begrünten Fassaden ist, dass das Mikroklima gekühlt wird. Das heißt, die Pflanzen nehmen Wasser auf, verdunsten das Wasser und die Verdunstungskälte wird unmittelbar in der Nähe des Gebäudes spürbar“, erklärte Björn Schoas von der Umweltberatung. Damit wird der Stadtraum abgekühlt. Gleichzeitig bleibt die Fassade kühler, wodurch in der Nacht weniger Wärme in die Umgebung abgegeben werden kann. Und auch die Wohnräume bleiben durch die Beschattung kühler.

In der Stadt habe man ohnedies beschränkt Möglichkeiten zur Begrünung, sagte Schoas. Fassaden würden da eine optimale Möglichkeit bieten, um zusätzliches Grün in die Stadt zu bringen. Im Winter können immergrüne Kletterpflanzen wiederum zum Energiesparen beitragen, sie haben einen Dämmeffekt.

Verschiedene Möglichkeiten

Im Prinzip gibt es drei wesentliche Modelle für Fassadenbegrünung: Die Pflanzen können direkt in die Erde gepflanzt werden, das ist die kostengünstigste und platzsparendste Möglichkeit. Alternativ kann man die Pflanzen in Trögen ansetzen oder in Modulen, die direkt an der Fassade angebracht sind. Wie die Pflanzen die Fassade emporklettern, kann man ebenfalls beeinflussen: Wilder Wein, auch Veitschi genannt, kann selbstständig klettern. Andere Arten kann man entlang von Seilsystemen wachsen lassen.

Kühlere Stadt durch Gebäudebegrünung

Hitzetage und Tropennächte in Wien werden mehr. Eine Gebäudebegrünung kann die Temperatur zumindest lokal verringern. Eine Anlaufstelle für Interessierte ist die Umweltberatung, die jährlich 200 Beratungen zur Begrünung durchführt.

Wichtig ist laut Schoas, dass man sich um die Pflanzen auch kümmern muss. Ein Wildwuchs muss verhindert werden. „Rückschnitt ist hier ein Thema, oder dass man in der Planung sogenannte Überwuchsleisten anbringt, damit die Pflanze nicht aufs Nachbargebäude wächst bzw. auch die Fenster frei bleiben.“ Die Stadt Wien fördert Gebäudebegrünung. Je nach Standort der Begrünung steigt die Fördersumme. Für die Begrünung eines Innenhofs gibt es etwa bis zu 3.200 Euro, für eine Dachbegrünung bis zu 20.200 Euro.