Altbauten in Ottakring
ORF.at/Roland Winkler
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Wirtschaft

Mieten werden wieder teurer

Mieterinnen und Mieter müssen wieder tiefer in die Tasche greifen: Mit Mai verteuern sich die Richtwertmieten für Bestandsverträge weiter um rund 8,5 Prozent, im Juli die Kategoriemieten um fünf Prozent.

Auch bei den freien Mieten dreht sich die Indexspirale weiter. Die Arbeiterkammer (AK) bekräftigt deshalb ihre Forderung nach einer Mietpreisbremse. Die Wohnkosten seien seit der Finanzkrise 2008 fast doppelt so stark gestiegen wie die Inflation, rechnet die AK vor. Mieterinnen und Mieter von privaten Wohnungen zahlten in Wien im Vorjahr pro Quadratmeter sogar durchschnittlich 93 Prozent mehr als noch 2008.

Mieteinnahmen mehr als verdoppelt

Auf der anderen Seite stünden die Einnahmen von Immobilienfirmen und Zinshausbesitzerinnen, heißt es in einer AK-Aussendung weiter: „Während das (nominelle) Bruttoinlandsprodukt zwischen 2008 und 2022 um 51 Prozent anwuchs, haben sich die Mieteinnahmen mehr als verdoppelt, ein Plus von 121 Prozent. Allein im Jahr 2022 gab es einen Zuwachs von 320 Millionen Euro. In Summe liegen die Mieteinnahmen aus der Wohnungsvermietung der Privaten jetzt schon bei über 4,4 Milliarden Euro im Jahr.“

270.000 Richtwertmieten in Wien betroffen

Der Anstieg der Richtwertmieten ab Mai betrifft laut Arbeiterkammer österreichweit rund 380.000 Haushalte, davon 270.000 in Wien. Die AK fordert deshalb erneut eine Mietpreisbremse. So sollen die Mieten nicht öfter als einmal im Jahr erhöht werden und die Anhebung soll auf zwei Prozent begrenzt werden. Das solle so lange gelten, bis es zu einer großen Mietrechtsreform kommt, die laut Arbeiterkammer längst überfällig ist.