Polizeihund an der Leine
APA/Eva Manhart
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Chronik

Hunde spüren Schweinepest auf

Die Wiener Polizei bildet für den Jagdverband in Niederösterreich neun spezielle Spürhunde aus. Sie sollen ab Herbst durch Schweinepest verendete Tiere finden. Die Seuche breitet sich von Osten kommend langsam nach Österreich aus.

„Sie steht vor den Türen Österreichs“, sagte der niederösterreichische Landesjägermeister Josef Pröll auf einem Medientermin im Bundes-Polizeidiensthundezentrum in Wien-Strebersdorf. Am Wochenende fiel der Startschuss für das österreichweite Pilotprojekt.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breite sich aktuell vom Osten – über Russland, Tschechien und Ungarn – in Europa aus, so Pröll. Niederösterreich werde voraussichtlich das erste Bundesland sein, in dem mit Fällen zu rechnen sei. Man habe sich daher zur Kooperation mit dem Innenministerium entschlossen, hieß es.

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Hund an der Leine
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Hund an der Leine, liegend
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Polizeihund an der Leine, Polizist
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Polizeihundplakette
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Polizeihund an der Leine, Frau
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Kurs für Leichenspürhunde

Seit April sollen laut Pröll daher neun Hunde des Niederösterreichischen Landesjagdverbands – samt Jägerinnen und Jägern – für vier Monate durch die Polizei in Wien ausgebildet werden. Sie durchlaufen zunächst den Kurs für Leichenspürhunde der Polizei. Die Jagdhunde erlernen dabei die notwendigen Techniken zum Auffinden von Wildschweinkadavern. „Die Suche mit Jagdhunden hat den Vorteil, dass sie ein Gebiet deutlich schneller absuchen können als eine Menschenkette und dass sie für weniger Beunruhigung im Wald sorgen“, sagte Pröll.

In Österreich gibt es aktuell noch keinen Fall der ASP. „Die ASP birgt aber ein enormes Risiko für die heimische Landwirtschaft“, ergänzte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Langfristig sei eine Ausweitung des Projekts auf ganz Österreich geplant, hieß es aus dem Ministerium.

Weitergabe auch durch Lebensmittel

Die ASP ist für Hunde und Menschen ungefährlich, führt jedoch bei Schweinen zwischen drei und fünf Tagen nach Symptombeginn zum Tod. „Sie kann über das Anschnüffeln und Anfressen von toten Tierkadavern übertragen werden“, sagte die niederösterreichische Landestierärztin Christina Riedl. Auch durch Lebensmittel werde die ASP weitergegeben.

„Weil das Virus auch über sehr lange Zeit im Fleisch infektiös bleibt“, so Riedl. Erst durch sehr hohe Temperaturen über mehrere Minuten könne es abgetötet werden. „Das ist in der normalen Fleischproduktion oft nicht die Regel.“

Im Herbst einsatzbereit

Das in der Ausbildung erworbene Know-how solle dann von den Hundeführern weitergegeben werden, betonte der für die Jagdhundeausbildung zuständige St. Pöltener Bezirksjägermeister Johannes Schiesser. „Die Unterschiede zwischen Polizeidienst- und Jagdhunden sind nicht groß“, ergänzte Rudolf König, Kommandant der Wiener Polizeidiensthundeeinheit. Die Zusammenarbeit mit dem Niederösterreichischen Jagdverband sei darum für die Polizei eine „Erweiterung des Wissens“, so König. Im Herbst sollen die ersten neun Hunde einsatzbereit sein.

Die Kosten für die Ausbildung sowie den Aufwand trägt die Abteilung für Veterinärangelegenheiten des Landes Niederösterreich, die weiteren anfallenden Kosten übernehmen das Ministerium und der Jagdverband. Der Jagdverband rief auch die Bevölkerung dazu auf, jedes verendete Wildschwein den Behörden zu melden. „Je früher ein Ausbruch erkannt wird, desto eher kann er auch eingedämmt werden“, hieß es.