Chronik

Putz-Gokarts in Hochquellenleitung

150 Jahre ist die älteste Wiener Hochquellenleitung alt. Vier Mal im Jahr muss sie gereinigt und auf Schäden überprüft werden. Dafür kommen auch eigens umgebaute Gokarts zum Einsatz.

Bei vergleichsweise geringerem Wasserverbrauch – im Frühjahr und im Herbst – ist Putzen in der ersten Hochquellenleitung angesagt. Vier Mal im Jahr wird sie gesperrt , repariert, wo es notwendig ist, und gereinigt: „Aus der Quelle kommt bei stärkeren Niederschlagsereignissen ganz feines Sediment mit. Das wird dann auch immer dicker und deshalb versuchen wir im Laufe der Zeit, jede Stelle alle vier Jahre einmal durchzureinigen. Bei jeder Abkehr wird ein kleines Stück gereinigt“, sagte Astrid Rompolt von „Wiener Wasser“ bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein.

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Mann mit Helm und Schutzkleidung in Gokart
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Mann mit Helm und Schutzkleidung in Gokart
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Männer mit Helm und Schutzkleidung in Gokart
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Mann in Gummistiefeln kehrt in Hochquellenleitung mit Besen
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Mann in Gummistiefeln kehrt in Hochquellenleitung mit Besen
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Mann in Gummistiefeln kehrt mit Besen
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Wasserbehälter
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Wasserbehälter vor Abkehr voll gefüllt

Bis zu fünf Tage kann eine sogenannte Abkehr dauern. Wenn es von Hand gehen muss wo die Leitung eng ist, nimmt die Arbeit natürlich mehr Zeit in Anspruch. Im Vorfeld jeder Reinigung werden alle Wasserbehälter Wiens maximal gefüllt. Der größte Behälter von Wiener Wasser befindet sich in Neusiedl am Steinfeld (Niederösterreich). Sein Fassungsvermögen beträgt 600 Millionen Liter.

Doch das ist nicht genug, der Wasserbehälter soll ausgebaut werden: „In einem nächsten Schritt soll eine weitere Wasserkammer gebaut werden, mit noch einmal 400 Millionen Liter, sodass wir hier langfristig 1 Mrd. Liter Wasser speichern können.“ Zweieinhalb Tage würde man allein mit dieser Wassermenge in Wien mit auskommen. „Wir haben aber 31 Wasserbehälter“, so Rompolt.

Putz-Gokarts in Hochquellenleitung

Die älteste Wiener Hochquellenleitung ist 150 Jahre alt. Mehrmals muss diese im Jahr gereinigt werden, und dafür kommen sogar Gokarts zum Einsatz.

3.000 Kilometer langes Rohrnetz

Hinzu kommt ein Rohrnetz, das 3.000 Kilometer lang ist, gespeist aus den beiden Hochquellenleitungen, die eben nicht nur gereinigt , sondern auch auf Schäden kontrolliert werden: etwa beim Messen möglicher Risse, die mit älteren Messungen verglichen werden. Um an viele dieser Stellen zu gelangen – ob zum Messen oder zum Putzen, dienen eigens umgebaute Gokarts. So sind die Wege im kilometerlangen Leitungsnetz unterirdisch am rückenschonensten zu bewältigen.