Von 36 Dienstposten sind 18 nicht besetzt, berichtete zuletzt auch die Tageszeitung „Der Standard“. Zugespitzt hat sich die Situation aus mehreren Gründen. Zuerst ging der Primar in Pension, ihm folgten weitere Mitarbeiter auch vorzeitig in die Pension. Zudem verschärfte sich die Lage durch mehrere Langzeitkrankenstände. Die anderen WIGEV-Spitäler seien um Unterstützung gebeten worden. Doch auch dort gibt es aufgrund fehlenden Personals kaum Möglichkeiten, auszuhelfen.
Der WIGEV konnte zumindest einmal eine vorübergehende Leitung der Abteilung in Favoriten einsetzen. Auf Anfrage von Radio Wien verwies man auf den allgemeinden Bedarf an Fachkräften im gesamten Bereich des WIGEV. Die Anästhesie gehöre zu den ausgewiesenen Mangelfächern. Man setze aber auf eine Reihe von Maßnahmen, um den Engpass in der Klinik Favoriten zu überwinden.
Alle Auszubildenden der Klinik Favoriten zugeteilt
Vor allem sollen Narkosefachkräfte von anderen Kliniken aushelfen. Möglich sei dies aber nur zusätzlich zu deren eigenen Diensten in den jeweiligen Krankenhäusern, sprich sie dürfen statt maximal bis zu 48 Wochenstunden maximal bis zu 55 Wochenstunden arbeiten. Weiters werden vorübergehend alle in Ausbildung stehende Anästhesisten im Rahmen ihrer Fachausbildung der Klinik Favoriten zugeteilt.
Zudem sollen kleinere Teile der Leistungen in andere WIGEV-Kliniken ausgelagert werden, bereits in Pension befindliche Fachärzte weiter- bzw. wiederbeschäftigt werden und ein Einschulungskonzept für ortsfremde Ärztinnen und Ärzte erstellt werden. Es werde jedenfalls keine Operation abgesagt, betonte eine WIGEV-Sprecherin. Man müsse aber wohl längere Wartezeiten in Kauf nehmen.