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ÖBB/Harald Eisenberger
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chronik

Hitler-Durchsage: Verdächtiger aus Wien

Die Staatsanwaltschaft Sankt Pölten hat die Ermittlungen zu nationalsozialistischer Wiederbetätigung in ÖBB-Zügen an die Staatsanwaltschaft Wien übergeben. Einer der Verdächtigen ist in Wien gemeldet.

Die Anzeige und das Videomaterial der ÖBB dürften so aussagekräftig sein, dass der Verfassungsschutz in Niederösterreich schon konkrete Schritte setzen konnte. So sind die beiden Verdächtigen laut Angaben der Polizei bereits namentlich bekannt. Sie sollen demnächst von Beamten des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung einvernommen werden, hieß es gegenüber dem ORF Radio. Der zentrale Vorwurf lautet auf Nationalsozialistische Wiederbetätigung.

Ö1 Mittagsjournal

Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft Sankt Pölten die Ermittlungen geführt, den Fall aber bereits an die Staatsanwaltschaft Wien abgetreten, weil einer der beiden Jugendlichen den Wohnsitz in Wien hat. Mehr Details zur Identität der Beschuldigten wollten weder Staatsanwaltschaft und Polizei noch die ÖBB bekannt geben.

Angeblich begeisterte Vielfahrer

Dem Vernehmen nach sollen die beiden Jugendlichen oder auch jungen Erwachsenen begeisterte und häufige Bahnfahrer sein. Wie sie zu dem Schlüssel gekommen sind, mit dem man in die Kabinen für Zug Durchsagen gelangt, ist noch nicht bekannt. In der Kabine dürften sie von einem Handy aus Ton oder Videoaufnahmen abgespielt haben.

Zunächst sollen Kinderlieder zu hören gewesen sein, dann Hoppalas von Bahn-Sprecherin Chris Lohner, schließlich eine Hitler Rede, Sieg Heil Rufe und auch falsche Durchsagen, etwa, dass es einen Feueralarm im Zug gebe. Ob auch das ein strafrechtlich relevantes Delikt ist, wollten Polizei und Staatsanwaltschaft vorerst nicht kommentieren.