Uni Wien eröffnet Lehrbienenstand
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Tiere

Mäßiger Start in die Honigsaison

Der kühle und nasse Frühling sorgt für einen schlechten Start in die Wiener Honigsaison. Die 600 Imkerinnen und Imker hoffen auf besseres Wetter, der Ertrag ist nämlich auch noch von den kommenden Wochen abhängig.

Die Honigsaison verlief in Wien bisher mäßig, das liegt vor allem am kühlen und nassen Wetter. Die wetterempfindlichen Bienen fliegen nämlich weder bei weniger als zwölf Grad noch bei Regen aus ihrem Nest. Der Ertrag ist aber auch noch von den kommenden Wochen abhängig. „Wenn das Wetter gut wird und die Linde honigt, dann kann sich das Blatt noch etwas wenden – die Erstprognose ist aber mittelprächtig“, sagt Adriana Traunmüller, Vizepräsidentin des Landesverbands für Bienenzucht in Wien.

Bienenstöcke auf dem Kunsthistorischen Museum
Thomas Zelenka
Die Bienenkästen sind für viele unsichtbar auf den Dächern Wiens platziert

Grundsätzlich ist Wien jedoch ein guter Standort für die Honigproduktion. Die Dächer der Stadt bieten genügend Fläche und Rückzugsort für die Bestäuber. Die Stadtbiene profitiert zudem von einem vielfältigen Nahrungsangebot. „Der Speiseplan einer Biene ist in der Stadt sehr viel diverser und bunter, dadurch lebt die Biene viel gesünder“, so Maria Binder von der Wiener Bezirksimkerei. Der Honig aus der Bezirksimkerei kann außerdem das Biozertifikat vorweisen. Das ist möglich, weil in der Stadt Wien keine Pestizide verwendet werden.

Vermehrt Frauen in Imkerei

Rund 600 Imkerinnen und Imker kümmern sich um die Betreuung der Bienen, sei es als Hobby oder wirtschaftlich. Neue Imkerinnen und Imker gibt es genügend. Auffallend ist, dass in den letzten Jahren mehr Frauen Interesse an der Tätigkeit gefunden haben. So ist aktuell in den Anfängerkursen der Imkerschule die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler weiblich.

Nicht nur Imkerinnen und Imker können zum Wohlbefinden der Biene in der Stadt beitragen. So können einzelne Personen mit der Bepflanzung ihrer hauseigenen Flächen einen Beitrag dazu leisten. Ein einfacher Tipp von Traunmüller ist: „Küchenkräuter wie Basilikum oder Oregano einfach blühen zu lassen, weil das gute Futterquellen für Bienen und andere Bestäuber sind.“