Jemand mit Mund-Nasen-Schutz Maske in der Hand fotografiert den Stephansdom
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Tourismus

Tourismus: Neue Gäste, neue Ziele

Der Stephansdom wird wieder öfter fotografiert. Die Tourismusbranche hat sich nach dem Pandemietief wieder gut erholt. Jetzt widmet man sich auch der Frage, wie der Tourismus in Wien weiter nachhaltig steigen kann oder soll.

Natürlich wolle er einen florierenden Tourismus in Wien, so Dominic Schmid von der Wirtschaftskammer Wien. Es komme aber darauf an, dass man auch ein bisschen streuen müsse: „Wir haben schöne Gebiete, wir haben nicht nur Penzing, wir haben Liesing, wir haben Simmering. Wir haben viele Weinberge, wir haben eine Therme. Wir müssen diese Ströme der Touristen natürlich intelligent verteilen auf die Stadt.“ Es gebe viel zu entdecken und dann spreche nichts dagegen, den Tourismus in der Stadt weiter auszubauen.

Die Freizeitmöglichkeiten Wiens seien vielfältig, das gehe von der Alten Donau auf der einen Seite bis zu bekannten Hotspots wie Schönbrunn oder den historischen Ring. Aber Wien habe auch Museen, die es nur in Wien gebe. „Wir haben aber auch Künstlerviertel in Wien. Über diese wird zwar wenig berichtet, aber auch die haben wir.“ Es gebe aber auch den Naschmarkt, die Weinberge – Wien habe sehr sehr vieles in petto, so Schmid.

Tourismus: Neue Gäste, neue Ziele

Der Stephansdom wird wieder öfter fotografiert. Die Tourismusbranche hat sich nach dem Pandemietief wieder gut erholt. Jetzt widmet man sich auch der Frage, wie der Tourismus in Wien weiter nachhaltig steigen kann oder soll.

Wien für neue Zielgruppen interessant

Schmid sprach aber nicht nur von einer mögliche Ausweitung touristischer Ziele, sondern auch von neuen Zielgruppen, die angesprochen werden könnten. Außerhalb der Sommermonate kämen viele Business- und Kongressgäste nach Wien, im Sommer eher weniger. Da wären es Touristen, die etwa Sehenswürdigkeiten bestaunen.

Immer mehr Sportgruppen würden Wien als Standort für Sommercamps entdecken. Für Gäste aus dem arabischen Raum sei Wien aufgrund seiner hervorragenden Klimabedingungen immer interessanter. Fußballteams aus demselben Raum würden zudem von guten Fußballplätzen in Wien profitieren.

Mehr Betten als vor der Pandemie

Das Sterben in der Wiener Hotellerie war während der Pandemie ein großes Thema. Umso interessanter ist nun, dass es in Wien aktuell mehr Betten gibt als vor der Pandemie. Schmid erklärte dies damit, dass sich in den vergangenen 16 Monaten Marken niedergelassen hätten, die es vor der Pandemie noch nicht in der Stadt gegeben habe.

Diese würden wieder neue Gäste ansprechen, die sehr markentreu seien. Insgesamt bedeute dies dann wieder mehr Gäste. Der Kuchen werde zwar kaum größer, aber optimiert. Verluste, die während der Pandemie entstanden seien, könnten also am besten wieder mit Neueröffnungen wettgemacht werden.

Zahlen entwickeln sich besser als erwartet

Sowohl Auslastung als Umsätze seien für Mai sehr gut, für Juni sollten sie sogar noch besser werden, so Schmid. Er führte dies unter anderem darauf zurück, dass Wien im Vergleich zu anderen Städten „von der Preispolitik noch sehr, sehr moderat unterwegs“ sei. Auch der Sommer sei bereits sehr gut gebucht, die Auslastung werde im Bereich 75 bis 80 Prozent liegen.

Damit liege man, was die Auslastung betreffe hinter 2019, „aber in den Umsätzen sind wir bereits besser als 2019“. Dadurch werde es auch möglich, auf die Kostenexplosion reagieren zu können. Nicht nur Energie sei teurer geworden, auch die Kosten für Mitarbeiter seien drastisch erhöht worden. Es würde derzeit wesentlich mehr an Gehalt bezahlt als vor Corona, so Schmid, „und da sprechen wir von Gehaltserhöhungen von über 20 Prozent“.