Von außen wird die Sanierung in den kommenden Monaten nicht sichtbar sein, dennoch handelt es sich um einen umfassenden Sanierungsprozess. Verfolgt wird dabei die ökologische Vision Friedensreich Hundertwassers. Mittels Hydrothermie solle in Zukunft „Wärme sowie Kälte aus erneuerbaren Energiequellen bezogen werden“, so Direktorin Gerlinde Riedl.
Das Kunst Haus Wien wurde im Jahr 2018 als erstes Museum mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Riedl sagte, dass „Nachhaltigkeit auch das Leitprinzip in unserer Arbeit, sowohl inhaltlich als auch im operativen Bereich“, sei.
Kunst im „Hundertwasser-Grätzl“ während der Sanierung
Die Ausstellungswände sollen nach dem Umbau heller und teils abgetragen werden. Damit solle die gebaute Philosophie Hundertwassers durch die Ursprungswände wieder sichtbar werden, sagt Riedl. Ebenso sollen neue Lichtinstallationen errichtet und Aufenthaltsbereiche in Form von Dokumentationszonen eingerichtet werden. Shop und Eingangsbereich werden auch verändert, der Innenhof wird umgestaltet. „Jeder Stein wird umgedreht“, betont die Kunst-Haus-Direktorin im Gespräch mit Radio Wien.
Mit dem Motto „Closed but Close“ bietet das Museum während des Umbaus Kunst im umliegenden Grätzl. Dafür wurden 13 in Wien lebende Künstler und Künstlerinnen eingeladen, Plätze rund um das Kunst Haus mit ihren Werken zu bespielen. Zudem wird in der Nähe ein leerstehendes Erdgeschoßlokal angemietet und zu einem Community Center umgestaltet. Der konsumfreie Ort biete ein spannendes und dichtes Rahmenprogramm von Kleider- und Pflanzentauschbörsen bis zu Kinderworkshops, so solle näher mit Personen in der Umgebung in Kontakt getreten werden, sagt Riedl.
Letzte Möglichkeit, ursprüngliche Ausstellung zu sehen
Für das Jahr 2023 ergibt sich am Mittwoch das letzte Mal die Möglichkeit, die weltweit größte Ausstellung Hundertwassers im altbekannten Stil zu betrachten. Denn auch die „höhlenartige“ Dauerausstellung wird während der Gebäudesanierung verändert. Diese ursprünglich konzipierte Ausstellungsform könne am letzten Öffnungstag vor der „Sendepause“ ab 14.00 Uhr kostenlos besucht werden.
Zudem gibt es Gratisführungen um 15.00 und 16.00 Uhr, die von Mitarbeitenden durchgeführt werden, die Hundertwasser selbst noch gut kannten: Inge Labi als langjährige Sekretärin Hundertwassers und Martin Stangl als langjähriger Mitarbeiter des Museums. In der Ausstellung sind nicht nur Malereien, sondern auch Siebdrucke, Tapisserien und Architekturmodelle von Hundertwasser zu sehen. Fotos und Filme arbeiten sein Leben multimedial auf.