Die Experten bemängeln, dass sich Europa auf Partner verlassen müsse, um Menschen ins All zu bringen. Sie drängen darauf, dass Europa die Investitionen in die bemannte Erkundung des Weltraums deutlich erhöht.
Europa hat kein eigenes Raumschiff
In Kourou in Französisch-Guyana gibt es zwar einen europäischen Weltraumbahnhof, doch müssen ESA-Astronauten derzeit bei der US-Weltraumagentur NASA mitfliegen, weil ein europäisches Raumschiff für bemannte Flüge fehlt.
Der nun vorliegende Bericht der Beratergruppe, der Vertreter des Raumfahrtsektors, der Industrie, von Behörden und der Zivilgesellschaft angehörten, trägt den Titel „Revolution Weltraum“ und die Gruppe spricht sich dafür aus, dass Europa diese Revolution nicht verpassen dürfe.
Massive Kosten durch Untätigkeit
„Die Kosten der Untätigkeit wären bei weitem höher als die notwendigen Investitionen, um Europa als starken und unabhängigen Weltraumakteur zu etablieren“, heißt es in dem Bericht. Darin wird daran erinnert, dass in der Vergangenheit ein passiver Ansatz Europas zur Entstehung einer ausländischen Marktdominanz geführt habe, selbst in Technologiesektoren, in denen es ursprünglich gut positioniert war.
Im Bericht empfehlen die Berater in der Weltraumforschung „visionär“, „anders“ und „jetzt zu handeln“. Auch der aus Österreich stammende ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher sieht in dem Expertenpapier einen „Weckruf für die Führung Europas jetzt zu handeln und diese Gelegenheit nicht zu verpassen“.
Europa soll Teil des Milliarden-Marktes werden
Länder und Regionen, die sich nicht ihren unabhängigen Zugang zum Weltraum und dessen autonome Nutzung sichern, würden in eine strategische Abhängigkeit geraten und wirtschaftlich auf einen großen Teil dieser Wertschöpfungskette verzichten müssen, heißt es. Und weiter: Europa sollte sich zum Ziel setzen, bis 2040 ein Drittel dieses globalen, milliardenschweren Zukunftsmarktes für sich zu gewinnen.