Laut einem Sprecher des AMS Wien sei die Arbeitsmarktlage so, dass niemand länger arbeitslos sein müsse. Gleich mehrere Handelsketten haben angekündigt, Kika/Leiner-Angestellte übernehmen zu wollen. Interessierte könnten sich jederzeit bewerben, hieß es etwa von der Supermarktkette Spar. Man sei immer auf der Suche nach guten und motivierten Mitarbeitern. Auch Lidl Österreich wirbt aktiv um die Gekündigten.
Zudem meldete sich auch die Post AG mit einem Angebot für die gekündigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bot ihnen Jobs an. Österreichweit habe die Post derzeit knapp 800 offene Stellen zu bieten, vorrangig in den Bereichen Logistik, Filiale mit Verkauf und IT, sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit.
Kika/Leiner: Rund 100 Kündigungen in Wien
Der neue Eigentümer der Kika/Leiner-Kette will nächste Woche ein Insolvenzverfahren anmelden. In Wien werden rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt.
Eine Leiner- und eine Kika-Filiale in Wien schließt
23 der 40 Kika/Leiner-Filialen sollen geschlossen werden. In Wien sind die Leiner-Filiale Wien-Nord und eine Kika-Filiale in Ottakring betroffen. Über die bevorstehenden Kündigungen hat das Personal über die Medien erfahren, schilderte Christian Fiala, Betriebsrat in der Leiner-Filiale Wien-Nord: „Wir fühlen uns eigentlich sehr verraten, weil innerhalb von zwei Tagen war eigentlich unsere ganze Zukunft vernichtet.“
VKI rät: Gutscheine rasch einlösen
Die Turbulenzen der Möbelkette verunsichern indes auch die Kundinnen und Kunden der Kika/Leiner-Gruppe. Die neue Führung versucht zu beruhigen, alle Anzahlungen seien gesichert. Es würden alle Aufträge so wie bestellt auch ausgeführt, betonte ein Sprecher.
Der VKI rät indes, Gutscheine rasch einzulösen. „Bei Gutscheinen würde ich dringend empfehlen, die jetzt noch schnell einzulösen, und zwar bei Dingen, die man gleich mitnehmen kann“, sagte VKI-Chefjurist Thomas Hirmke am Mittwoch in der ORF-Sendung „Aktuell nach eins“. Nach Anmeldung der Insolvenz müssten Gutschein-Besitzer diesen als Forderung im Insolvenzverfahren anmelden und dies zahle sich meist nicht aus. Hirmke rät auch dazu, keine Anzahlungen mehr zu tätigen.
Die Möbelkette ist letzte Woche mit einem operativen Verlust in Höhe von mehr als 150 Mio. Euro von der deutschen Supernova Gruppe übernommen worden. Laut dem neuen Eigentümer betrage der monatliche Geldbedarf acht bis zehn Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Filialen soll geschlossen werden. Damit würden rund 1.900 Beschäftigte ihren Job verlieren, darunter rund 100 aus Wien – mehr dazu in Kika/Leiner will Insolvenz anmelden (noe.ORF.at).