Nicht zu verwechseln ist das traditionsreiche Atelier in der Margaretenstraße 25 mit „Lambert Hofer“ in Simmering. Gegründet wurde der Verleih von Lambert V., nach dessen Tod wurde das Atelier von seiner Witwe Olga Hofer fortgeführt. Nun wird es von einem Nachfolger übernommen, die Witwe blickt zurück auf ein Berufsleben, in dem auch viele prominente Namen eine Rolle spielen.
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Lauda, Brandauer, McCartney, Domingo, Peter Sellers
Mehr als ihr halbes Leben verbrachte sie im Geschäft, nun sortiert Olga Hofer ihre Vergangenheit. Als gelernte Modistin freut sie sich besonders, einige Dinge aus dem großen Fundus einer Kollegin übergeben zu können, die daraus wieder Kostüme machen kann. Erinnerungen gibt es viele im Atelier, festgehalten an der Wand voller Fotos – etwa Niki Lauda: „Da haben wir damals den Overall genäht, und da wurde das Material aus London eingeflogen und dann wurde sein Name und die Blutgruppe eingestickt. Das war damals was Besonderes.“
Schauspieler Klaus Maria Brandauer, Paul McCartney von den Beatles, Opernstar Placido Domingo, Zirkusdirektor Bernhard Paul – sie alle ließen sich bei „Lambert Hofer junior“ Kleidung auf den Leib schneidern. Manche bestellten den Schneider auch zu sich, über die Landesgrenzen hinweg, erzählt Hofer: „Peter Sellers hat angerufen und gesagt: ‚Du musst dringend nach Paris kommen.‘ Okay, Privatmaschine. Er fliegt nach Paris. Die Frage war: ‚Sind die Hosen zu lang?‘ Die Hosen waren nicht zu lang. Und danach ist man eben essen gegangen.“
Lambert Hofer Junior vor Schließung
Das Wiener Traditionsunternehmen Lambert Hofer Junior auf der Wieden sperrt zu. Der Frack- und Smokingverleih im Vierten wird von einem Nachfolger übernommen.
Nachfolger will Marke beibehalten
Besonders viel zu tun war klarer Weise immer in der Ballsaison. Unter anderem waren die Bodyguards von Richard Lugners Opernballgast Kim Kardashian im Atelier, erzählt Hofer. Doch nun ist es Zeit für die Übergabe. Einen Nachfolger hat sie schon gefunden: Martin Queder, der selbst aus der Branche kommt und schon seit einiger Zeit Geschäftsführer von „Lambert Hofer junior“ ist. Er wird die Marke weiterführen. Wo das sein wird, ist noch offen, der Mietvertrag für das derzeitige Geschäft konnte aber nicht verlängert werden, so Queder: „Zumindest möchte ich die Tradition weiterleben lassen.“
Kennengelernt haben Hofer und Queder einander durch Zufall – durch einen gemeinsamen Kunden, wie er erzählt. Diese Woche gibt es nun noch einen kleinen Flohmarkt mit Vintage- und Designerkleidung. Danach geht es an die Räumung des Geschäftslokals. Und für Olga Hofer geht ein Abschnitt ihres Lebens zu Ende. Nach einem halben Leben umgeben von Fracks, Smokings und Kostümen sei es jetzt Zeit für ein neues Kapitel, blickt Hofer nach vorne.