Doch noch wird getestet, damit auch wirklich jedes Detail funktioniert, wenn die ersten Fahrgäste einsteigen – zum Beispiel die neue Fahrgastinfo über den Türen. Sie ist künftig kein bedrucktes Blatt Papier mehr, sondern ein digitaler Plan, der unter anderem auch darüber Auskunft gibt, wo sicher der Zug gerade befindet.
„Wir können geplante Betriebseinschränkungen aktuell eintragen, den aktuellen Fahrtverlauf anzeigen, türgenaue Informationen geben – wo befindet sich der nächste Aufzug“, sagt Lisa Stoiber-Frank von der „Fahrgastinfo Plus“ der Wiener Linien. Es gibt künftig auch Echzeitinformationen über die Umsteigemöglichkeiten, „also über die Abfahrtszeit, wann die nächste Straßenbahn wegfährt“.
Sandsäcke statt Fahrgäste
Der ganze Zug sei über die letzten zweieinhalb, drei Jahre auf Herz und Nieren getestet worden, berichtete Markus Rubner, Technischer Projektleiter für den X-Wagen bei den Wiener Linien. „Es wurden alle Systeme des Zugs in Betrieb genommen, von den Antrieben, über die Bremsen, die Klimaanlagen, die Zugsicherung, das Videosystem, der gesamte Funk, Nachrichtentechnik, Fahrgastinformation – also alles, was nur irgendwie an dem Zug funktionieren soll, ist in Betrieb genommen worden.“
X-Wagen der Wiener Linien
Diese Woche geht die neue Wiener U-Bahn, der sogenannte X-Wagen, offiziell auf der Linie U3 in Betrieb.
Um eine Maximalbeladung zu simulieren, wurde der X-Wagen sogar mit 5.500 Sandsäcken das gesamte Netz abgefahren. Ab Freitag werden die Säcke nun gegen Fahrgäste getauscht. „Er wird am Anfang auf der Linie U3 unterwegs sein, außerhalb vom Fahrplan, aber mit etwas Glück wird man den X-Wagen auch von innen besichtigen können“, sagte Wiener-Linien-Sprecherin Ingrid Monsberger-Köchler gegenüber „Wien heute“.
Weitere X-Wagen ab Sommer auf Schiene
Auch mit Fahrgästen an Bord sind die Tests dann noch nicht gänzlich abgeschlossen. „Es fährt auch immer noch ein Versuchsteam mit und wird auch alle Erkenntnisse aus dem Fahrgastbetrieb in die Schulungen einfließen lassen“, so Monsberger-Köchler. Im Sommer sollen dann weitere X-Wagen-Züge auf Schiene gebracht werden – mit neu geschulten Fahrerinnen und Fahrern. Ab 2026 ist der X-Wagen dann auch ohne Fahrerinnen und Fahrern unterwegs – im vollautomatischen Betrieb auf der künftigen Linie U5.