Anrainer im Napolenowald, die gegen den Bau sind
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Umwelt

Widerstand gegen Bau im Napoleonwald

Für das Bauprojekt Napoleonwald in Hietzing gibt es jetzt die Baubewilligung. Anrainerinnen und Anrainer sowie der Bezirk sind gegen das geplante Wohn- und Bürogebäude. Es soll mitten im grünen Grätzl im Napoleonwald realisiert werden.

Es handelt sich um einen rund drei Hektar großer Park, wo am Areal eines aufgelassenen Gasthauses das Immobilienprojekt gebaut werden soll. Nach Angaben des Anrainers und Architekten Alfred Mitschitczek geht es um einen Block, der 60 Meter lang ist, in geschlossener Bauweise bis zu 24 Meter breit und bis zu zwölf Meter hoch. „Das heißt, das ist städtebaulich und von der Ortsbild Betrachtung nicht ortsüblich und passt somit auch nicht hinein“, so Mitschitczek.

Widerstand gegen das Projekt kommt auch von Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP). Sie spricht sich gegen das Bauprojekt mit 29 Wohnungen, 13 Büros und Tiefgarage aus. „Man kommt hier auf insgesamt vier Geschosse bei einer erlaubten Bauhöhe von sechseinhalb Metern. Das ist wirklich unvorstellbar und beispiellos.“ In der Form habe sie das in ihrer Amtszeit noch nie „mit diesen Auswüchsen“ gehabt, sagt Kobald.

Umstrittenes Bauprojekt Napoleonwald

Dem umstrittenen Bauprojekt Napoleonwald in Hietzing wurde jetzt die Baubewilligung erteilt. Gegen das geplante Wohn- und Bürogebäude sprechen sich seit langem viele Anrainer aus.

Bau ist bewilligt

Dennoch, es gibt jetzt die Baubewilligung. Die Einreichspläne seien rund zweieinhalb Jahre genau geprüft worden, erklärt der Leiter der Baupolizei, Gehard Cech. „Es wurde für diese Liegenschaft vom Gemeinderat vor ungefähr 20 Jahren eine Flächenwidmung beschlossen, die eine entsprechende Bebauung vorsieht. Und das Projekt hält diese Vorgaben ein und daher musste die Baubewilligung erteilt werden“, erklärt Cech.

Außerdem wurden Änderungen eingefordert. Von der für die Stadtgestaltung zuständigen MA19 heißt es dazu in einem schriftlichen Statement gegenüber wien.ORF.at: „Das Gebäude erhält eine Holzverkleidung an den Fassaden und wurde teilweise von der Baulinie abgerückt, um den Grünraum entlang des Gehsteigs zu verlängern. Damit wurde auf die ortsüblichen Vorgartentiefen Rücksicht genommen“.

Napoleonwald ist Naturdenkmal

Die Anrainerinnen und Anrainer sorgen sich um die Bäume, weil der Wald absterben könnte, wenn sich durch die Errichtung eines Gebäudes der Grundwasserspiegel ändert. Doch der Napoleonwald ist mit seinen alten Eichen ein Naturdenkmal.

Die zuständige MA 22 hält dazu fest: „Die Bauträger*innen wurden von der Stadt Wien – Umweltschutz wiederholt, zuletzt im September 2022, über die Bestimmungen des Wiener Naturschutzgesetzes informiert, wonach Eingriffe, die den Bestand oder das Erscheinungsbild gefährden oder beeinträchtigen können, verboten sind. Die Bauträger*innen teilten mit, dass der Ausgang des baubehördlichen Verfahrens abgewartet werde und sie in weiterer Folge an die Stadt Wien – Umweltschutz bezüglich der Prüfung einer naturschutzbehördlichen Bewilligungspflicht herantreten werden“, so die MA22 gegenüber wien.ORF.at.