ÖBB Züge
APA/Georg Hochmuth
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Wirtschaft

ÖBB im Jahr 2022 zu unpünktlich

Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) hat Daten aus dem Jahr 2022 zu allen Ankünften von Personenzügen im Nah- und Fernverkehr ausgewertet. Dabei wurde der gesetzliche Pünktlichkeitsgrad von 95 Prozent im Nahverkehr knapp unterschritten.

Ganz genau lag die Pünktlichkeit bei 94,8 Prozent. „Besitzer von Verbundjahreskarten und regionalen Klimatickets haben Entschädigungsansprüche“, teilte die apf am Dienstag auf APA-Anfrage mit. Wird der Wert im Regionalverkehr in zumindest einem Monat nicht erreicht, erhalten Fahrgäste einmal im Jahr am Ende der Gültigkeitsdauer ihrer Jahreskarte eine Entschädigung.

Die Daten stammen von der Regulierungsbehörde Schienen-Control, der Schieneninfrastruktur Dienstleistungsgesellschaft (SCHIG) und der ÖBB Infrastruktur. Als pünktlich gilt ein Zug bei der Auswertung dann, wenn er maximal fünf Minuten und 29 Sekunden verspätet ist.

Hauptgrund: Wieder mehr Fahrgäste nach Pandemie

Der Hauptgrund für die Entwicklung sei die Erholung der Fahrgastzahlen nach der Pandemie gewesen. So seien mehr Reisende als 2021 befördert worden, was zu längeren Haltezeiten und Haltezeitüberschreitungen in den Verkehrsstationen geführt habe, hieß es.

Die wenigsten pünktlichen Züge (90,2 Prozent) verkehrten laut Angaben der apf im November. Das sei dem Bahnstreik am 28. November geschuldet, hieß es.

Vorarlberg Spitzenreiter, OÖ und Salzburg Letzte

Am pünktlichsten verkehrten 2022 die Züge in Vorarlberg mit einem durchschnittlichen Wert von 96,6 Prozent. Den letzten Platz im Ranking teilen sich Oberösterreich und Salzburg mit nur 93,3 Prozent im Nahverkehr.

Als österreichweit pünktlichste Verbindung erwies sich der Zugsverkehr im niederösterreichischen Traisental auf dem Streckenabschnitt zwischen Schrambach und Traisen. Insgesamt erreichten die ÖBB trotz des Bahnstreiks dort einen Pünktlichkeitsgrad von 98,8 Prozent.