Nachhilfelehrerin mit Nachhilfeschülerin
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Schule

720 Euro für Nachhilfe pro Kind im Jahr

Die Nachfrage nach Nachhilfe ist im zu Ende gehenden Schuljahr besonders stark gestiegen. Jedes dritte Kind in Österreich braucht zusätzlichen Unterricht. Für die Eltern bedeutet dies zusätzliche Kosten, im Schnitt sind es rund 720 Euro pro Kind und Jahr.

Nicht nur rechnen, schreiben und lesen lernen Kinder in den Nachhilfezentren des Lernquadrats und der Wiener Lerntafel. Laut der Arbeiterkammer reicht für ein Drittel der Kinder der Schulunterricht alleine aber nicht mehr aus, um die Lernziele erreichen zu können: „Der Bedarf ist sehr hoch und da gibt es verschiedenen Gründe dafür“, sagte Florian Selimov, Vorstand der Wiener Lerntafel.

Da sei einerseits die Pandemie, dadurch sei eniges auf der Strecke geblieben. Eine anderer Ursache liege in der Nutzung elektronischer Medien. Im ersten Moment habe man das Gefühl, das sei eine Erleichterung und eine große Hilfe für die Kinder. Aber tatsächlich würden sie dadurch sehr eingeschränkt.

720 Euro für Nachhilfe pro Kind im Jahr

Die Nachfrage nach Nachhilfe ist im zu Ende gehenden Schuljahr besonders stark gestiegen. Jedes dritte Kind in Österreich braucht zusätzlichen Unterricht. Für die Eltern bedeutet dies zusätzliche Kosten, im Schnitt sind es rund 720 Euro pro Kind und Jahr.

Viele Kinder zufrieden mit Nachhilfeangebot

Eine angenehme Atmosphäre und die Freude am Lernen sei besonders für den Schulerfolg der Kinder von großer Bedeutung. Die kleinen Kundinnen und Kunden der Nachhilfezentren sind zufrieden: „Vor allem die Lehrpersonen und wie gut die Lehrpersonen das alles erklären können“, sagte etwa ein Kind auf die Frage, was ihm besonders gut gefalle. Ein anderes antwortete, dass „wir zusammen eine Gruppe sind und dass wir zusammen lernen können“.

Mit der Nachfrage steigen auch die Kosten und diese wurden durch die Inflation nochmal zusätzlich erhöht: Pro Schulkind wurden im heurigen Schuljahr im Schnitt 720 Euro für Nachhilfe ausgegeben. Insgesamt flossen 122 Millionen Euro in den privaten Unterricht: „"Es ist aktuell eine zusätzliche Belastung für jede Familie, dass eben dann monatlich für diesen Gruppenkurs beziehungsweise für diese Nachhilfe eben monatlich noch Geld bezahlt werden muss“, so Klaus Risser von Lernquadrat.

Mathematik, Deutsch und Englisch als Favoriten

Die Bereitschaft sei aber trotz der Kosten vorhanden, die Kinder zu unterstützen. Von der Priorität her habe die Bildung bei den Kindern schon einen sehr hohen Stellenwert, sagte Risser weiters. Besonders gefragt waren in diesem Jahr vor allem die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch, dazu kamen aber auch vermehrt andere Fremdsprachen.