Die Begrenzungsmauer der „Wien“ soll begrünt werden
Niklaus Ostermann/stadt wien marketing gmbh
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Umwelt & Klima

Wienflussmauer wird begrünt

In Mariahilf startet in Kürze ein Pilotprojekt zur Begrünung der Mauer des Wienflusses. Auf rund 300 Metern Länge soll das Grün für ein verbessertes Mikroklima sorgen. Zwischen Nevillebrücke und Wackenroderbrücke werden Bäume gepflanzt und Beete errichtet.

Rund 15 Kilometer schlängelt sich „die Wien“ in einem vertieften, von den Wienflussmauern begrenzten Flussbett durch die Stadt. In der Innenstadt stellt der Fluss eine wichtige Hochwasserschutzeinrichtung dar. „Von der Kennedy-Brücke stadteinwärts wird die Wien von steilen Mauern eng begrenzt. Eine Renaturierung wie in Abschnitten stadtauswärts ist hier leider nicht möglich. Dennoch wollen wir gerade auch im innerstädtischen Teil für mehr Begrünung sorgen, um das Mikroklima zu verbessern und in den Hitzemonaten für Kühlung zu sorgen.“, sagt Gewässer-Stadträtin Ulli Sima.

Die Begrünung sei aber auch eine optische Aufwertung. Begrünt wird die Wienflussmauer mit wildem Wein und anderen Kletterpflanzen. Auf der Linken Wienzeile werden entlang des historischen Geländers auf einer Länge von 270 Metern zwischen Neville und Wackenroderbrücke Bäume – es handelt sich um 20 Blaseneschen – gepflanzt und Gräserbeete errichtet. Blaseneschen sind besonders hitzeresistent und robust.

Die Begrenzungsmauer der „Wien“ soll begrünt werden
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Begrünungsmaßnahmen im Wienflussbecken sind aus Platzgründen nur bedingt möglich

Bezirksvorsteher Markus Rumelhart zeigt sich erfreut über das bevorstehende Pilotprojekt in seinem Bezirk. Im vergangenen Jahr erhielt diese Idee den Mariahilfer Klimapreis und wird nun in die Tat umgesetzt. Rumelhart betont: „Die Begrünung verhindert ein Aufheizen der Steinmauer. Somit bleibt die Luft aus dem Wienerwald kühl.“ Er ist überzeugt davon, dass die „Frischluftschneise“ im 6. Bezirk spürbar sein wird.

Denkmalschutz limitiert Eingriffsmöglichkeit

Begrünungsmaßnahmen im Wienflussbecken sind aus Platzgründen nur bedingt möglich und müssen mit dem Hochwasserschutz vereinbar sein. Auch der Denkmalschutz spielt eine Rolle, da das gesamte innerstädtische Wienflussbecken unter Denkmalschutz steht. Auch das Geländer links und rechts vom Wienflussbecken ist historisch interessant: Es wurde von Otto Wagner im Zuge der Stadtbahnerrichtung entworfen. Abgewickelt wird das Projekt von der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45). Die Begrünungsmaßnahmen werden sogleich genützt, um das historische Geländer in diesem Bereich zu wiederherzustellen.