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Wirtschaft

Wöchentliche Jobmesse für Flüchtlinge

Bei einer Jobmesse des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) werden Asylberechtigte und Vertriebene mit großen Unternehmen zusammengebracht. Aufgrund der starken Nachfrage findet die Messe mittlerweile wöchentlich statt – in verschiedenen Bundesländern.

Über 500 Flüchtlinge, Vertriebene sowie Zuwanderinnen und Zuwanderer aus ÖIF-Deutschkursen kamen alleine am Montag ins alte Hauptzollamt im dritten Bezirk, um eine Arbeit zu finden. Diesmal findet die Jobinitiative in Kooperation mit neun Unternehmen aus der Logistik-, Gastronomie- und Baubranche statt – von IKEA über McDonalds bis zur Österreichischen Post und REWE.

Die Unternehmen informieren direkt über Einstiegsmöglichkeiten für Personen mit noch geringen Deutschkenntnissen. Bewerbungsgespräche werden gleich an Ort und Stelle geführt. „Das ist natürlich eine Zielgruppe für uns, die wir ganz besonders auch ansprechen möchten. Deshalb freuen wir uns, dass wir heute hier sein können“, sagt Katrin Buchegger von REWE gegenüber „Wien heute“.

Viele Menschen bei Infostand
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Der Andrang heute war mit 500 Interessenten sehr groß

„Möglichst langfristig binden“

„Wir suchen heute nach Fachkräften, damit wir den derzeit herrschenden Fachkräftemangel in der Wirtschaft ausgleichen können und die Menschen möglichst langfristig an unser Unternehmen binden können“, so Christoph Siegl von Pittel+Brausewetter. Derzeit gebe es sehr viele offene Stellen, man sei immer auf der Suche nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sagt Alexandra Zivanov von der Österreichischen Post.

Jobinitiative für Migranten

Bei der Jobmesse des Integrationsfonds werden Asylberechtigte und Vertriebene mit großen Unternehmen zusammengebracht. Aufgrund der hohen Nachfrage findet die Messe mittlerweile wöchentlich statt.

Jobs suchen hier Menschen aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Voraussetzungen – die meisten von ihnen sind erst seit Kurzem in Österreich. „Ich habe ein Bachelorstudium gemacht in Afghanistan und Indien, aber hier konnte ich noch keine Arbeit finden“, so ein Jobbewerber.

Hilfe bei Lebensläufen und Übersetzungen

An gewissen Ständen werden Lebensläufe optimiert, für die Details der Verhandlungen stehen auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher zur Verfügung: Die Bewerberinnen und Bewerber „haben viele Fragen, was die Stellen betrifft, welche Stellen die Firmen anbieten, was sind die Bedingungen, wie kann man sich bewerben“, schildert Kseniia Kriuchkova vom ÖIF.

Es ist die bisher bestbesuchte Jobmesse – auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) schaute vorbei: „Ich freue mich, dass die Wirtschaft hier so breit mit uns zusammenarbeitet. Zuwanderinnen und Zuwanderer müssen diese Chancen aber auch aktiv nutzen, um rasch aus der Sozialhilfe zu kommen und in den Arbeitsmarkt einzusteigen“, so Raab.

Großteil kommt aus Ukraine, Syrien und Afghanistan

„Wir haben schon gute Rückmeldungen bekommen, es wurden Probearbeitstage vereinbart, es gab schon bilaterale Gespräche zwischen Unternehmen und den Teilnehmerinnen“, zieht Tamara Hildner vom ÖIF am Montag ein Zwischenresümee. Mehr als 3.000 arbeitssuchende Zuwanderer und Zuwanderinnen nahmen bisher an ÖIF-Karriereplattformen in ganz Österreich teil. Die meisten der Teilnehmer und Teilnehmerinnen stammten aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan.

Mit 2025 werden alle Angebote und gesetzlichen Maßnahmen des ÖIF unter einem Dach gebündelt. Beratungen, Werte- und Orientierungskurse, Integrationskurse, Integrationsprüfungen, Seminare, Weiterbildungen und Veranstaltungen finden dann im ehemaligen Hauptzollamt im dritten Bezirk statt. Ab Juli wird das Gebäude im Eigentum der Republik saniert.