LGBT Fahne im Gegenlicht
ORF
ORF
Freizeit

Queeres Jugendzentrum wird umgesetzt

Insgesamt 357.000 Euro sind Anfang Juni vom Gemeinderatsausschuss Bildung, Jugend, Integration und Transparenz für die Umsetzung des neuen Queeren Jugendzentrums beschlossen worden. Die Eröffnung soll Anfang 2024 stattfinden.

Das Erdgeschoßlokal in Ottakring soll für LGBTIQ-Jugendliche ein Safe-Space sein, in dem sie im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit professionell unterstützt werden.

„Wien geht mit dem österreichweit ersten Queeren Jugendzentrum als Regenbogenhauptstadt voran: LGBTIQ-Jugendliche haben spezifische Beratungsbedürfnisse, denen wir durch professionelle Begleitung und den Austausch mit Gleichaltrigen so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben. Wir bieten damit Schutz, stärken Vielfalt und geben auch Raum dafür“, betont Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS).

Für die Wiener SPÖ-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch kann man die Wertschätzung der Stadt gegenüber einer bestimmten Community auch immer am Raum messen, den man ihr zur Verfügung stellt. „Ich bin daher besonders stolz, dass Wien als Regenbogenhauptstadt für ihr erstes Queeres Jugendzentrum nun den passenden Raum gefunden hat.“, so Berger-Krotsch.

Zentrum soll Sichtbarkeit schaffen

Auch eine passende Immobilie wurde bereits im 16. Bezirk gefunden, die so rasch wie möglich angemietet werden soll. Es handelt sich um ein Erdgeschoßlokal, das einerseits nach außen hin Sichtbarkeit schafft und andererseits nach innen hin einen sicheren und geschützten Raum bietet.

Auf knapp 350 Quadratmeter ist eine flexible Nutzung möglich. In Fußdistanz befinden sich unterschiedliche Einrichtungen der offenen Jugendarbeit und Bildungsinstitutionen, sodass eine Vernetzung im Grätzl gegeben ist.

Für Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) ist die Eröffnung des Queeren Jugendzentrums im Bezirk ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichstellung und Akzeptanz. „Es ist wichtig, dass junge Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität, einen geschützten Raum haben, in dem sie sich entfalten und unterstützt werden können. Das Queere Jugendzentrum wird dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Toleranz zu fördern und eine inklusive Gesellschaft aufzubauen, in der sich jeder willkommen und respektiert fühlt.“

Vorbereitungsarbeiten beginnen

Die Einrichtung und die Programmplanung sollen unter Einbindung von jungen Menschen erarbeitet werden. Für diesen Zweck ist die Gründung einer Peer Gruppe geplant, die sich noch diesen Sommer regelmäßig treffen wird. Die vorbereitenden Tätigkeiten werden von der Stadt Wien – Bildung und Jugend in Zusammenarbeit mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) begleitet.

Das neue Jugendzentrum wird LGBTIQ-Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 13 bis 27 Jahren sowie ihren sie begleitenden Freundinnen und Freunden offenstehen. Dabei gilt es besonders auch für jene Angebote zu schaffen, die erst am Beginn ihrer Identitätsfindung oder Selbstdefinition stehen.

Umsetzung durch Verein Q:Wir

Der Verein „Q:Wir – Verein zur Stärkung und Sichtbarmachung queeren Lebens in Wien“ hat sich im Zuge der öffentlichen Einladung zur Konzepteinreichung für ein Queeres Jugendzentrum für Wien im Sommer 2022 für die Umsetzung beworben. Aufgrund der Expertise in der Arbeit mit den Zielgruppen und den kreativen Ansätzen bei gleichzeitiger Fokussierung auf die notwendigen Instrumente zur Qualitätssicherung wurde der Verein von einer Fachjury ausgewählt.

Man habe nun die Möglichkeit, eine langjährige Forderung umzusetzen. „Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 27 Jahren bekommen einen safer space, an dessen Gestaltung sie ab August 2023 aktiv mitarbeiten können“, hieß es von der Geschäftsführung von Q:Wir.