Handtuch liegt auf einem Bett in der Gruft
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Soziales

Hoher Bedarf an Notschlafplätzen für Frauen

Obdachlose Frauen in Wien haben ein großes Bedürfnis nach Sicherheit. Deshalb verbringen viele die Nächte in der Notschlafstelle Gruft der Caritas Wien. Doch die Plätze dort sind limitiert und fast jede Nacht voll.

Die Menschen, die in die Notschlafstelle Gruft kommen, brauchen den Platz dringend zum Schlafen, um Wäsche zu waschen und um in Sicherheit zu sein. Immer mehr obdachlose Frauen suchen hier Schutz, erzählt die Leiterin, Judith Hartweger. „Wir haben im Notquartier den Frauen-Schlafbereich, der total ausgebucht ist und wo auch in der Nacht immer noch Frauen bei uns anklopfen und fragen, ob wir einen freien Schlafplatz haben.“

Eine Waschmaschine in der Gruft
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In der Gruft kann auch Wäsche gewaschen werden

Bei solchen Anfragen telefoniere man andere Einrichtungen durch, ob irgendwo ein Platz frei ist. „Ansonsten schummeln wir vielleicht noch eine zusätzliche Frau in den Frauenbereich, aber es ist meistens alles voll.“ Tagsüber gibt es die Möglichkeit, im Tageszentrum Zeit zu verbringen. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag, man kann sich Rat und Hilfe holen oder sich Sachen zum Anziehen aus der Kleiderkammer holen.

Weibliche Obdachlosigkeit: Besuch in der Gruft

Bedarf auch im Sommer

Für Doris Schmidauer, Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, war es der erste Besuch in der Gruft: „Ich finde es sehr, sehr wichtig, dass es diese Zufluchtsorte gibt für obdachlose Menschen. Insofern ist das ein positiver Ort, der Menschlichkeit und Solidarität ausstrahlt. Das war mein erster Eindruck. Aber wir haben hier auch kennengelernt, dass es hier nicht genug Platz gibt und dass es vor allem für Frauen hier noch zusätzliche Plätze bräuchte.“ Denn Bedarf gibt es nicht nur in der kalten Jahreszeit, die Sorgen um einen sicheren Platz gibt es auch im Sommer.