Gurgeltes-Röhrchen in Labor von Lifebrain
APA/Hans Punz
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Gesundheit

CoV-„Ende“: Weiterhin Tests bei Symptomen

Nach drei Jahren Pandemie enden am Samstag sämtliche CoV-Maßnahmen. Eine Infektion ist dann nicht mehr meldepflichtig. Weiterhin kostenlos bleiben aber Tests für Personen mit Symptomen, die Impfungen gegen das Coronavirus und Covid-19-Medikamente.

Alles neu macht der Juli, oder eigentlich der letzte Junitag. Mit morgen, Freitag, ist Covid-19 keine anzeigepflichtige Infektionskrankheit mehr. Damit entfällt die Meldepflicht, und auch sonst ändert sich einiges. Allerdings bleiben Tests für symptomatische Personen weiterhin kostenlos, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) Mitte Juni betonte. Eingestellt wird mit Freitag auch das AGES-Dashboard zur Coronavirus-Pandemie.

Seit März 2020 hat das Gesundheitsministerium mit täglichen Datenveröffentlichungen über den Verlauf der CoV-Pandemie informiert. Diese Veröffentlichungen werden nun eingestellt. Damit wird ab Juli nicht mehr bekannt sein, wie viele Menschen positiv auf das Coronavirus getestet werden und wie viele nach einer Infektion im Krankenhaus landen oder sterben. Stattdessen will das Gesundheitsministerium künftig veröffentlichen, wie viele Menschen in den Krankenhäusern wegen einer schweren Atemwegserkrankung behandelt werden.

PCR-Tests künftig kostenpflichtig

Noch gibt es in Wien Zahlen zu den CoV-Infizierten. So sind es am Mittwochabend rund 3.000 aktive Fälle. Mit dem Coronavirus im Spital sind aktuell 17 Personen, davon zwei auf einer Intensivstation. Beim Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) wird betont, dass das Testen für Menschen mit Symptomen weiterhin kostenlos bleiben soll.

Ende der Covid-Maßnahmen

Nach drei Jahren Pandemie enden am Samstag sämtliche CoV-Maßnahmen. Eine Infektion ist dann nicht mehr meldepflichtig. Weiterhin kostenlos bleiben aber Tests für Personen mit Symptomen, die Impfungen gegen das Coronavirus und COVID-19-Medikamente.

„Damit man kostenlos zu einem Test kommt – allerdings zu einem Antigen-Test –, geht man zum niedergelassenen Arzt, und der macht dann einen Antigen-Test. Einen weiterführenden Test gibt es in Ausnahmefällen, kann der praktische Arzt, der niedergelassene Arzt, diesen einleiten. Ansonsten, wenn man ohne Symptome einen PCR-Test haben möchte, müsste man den gegen Kosten in der Apotheke machen lassen“, sagte Ärztin Birgit Fykathas-Guth von der MA 15 im Interview mit „Wien heute“.

Abwassermonitoring bleibt

Für dieses Jahr wird keine Sommer-CoV-Welle erwartet. Impfempfehlungen für den Herbst wird das Nationale Impfgremium im Juli veröffentlichen. „Die Impfung ist zwar kostenlos, aber grundsätzlich sind die Empfehlungen jetzt nicht mehr so streng wie früher, weil eben keine Welle erwartet wird, aber wenn man ein Risiko hat, ein erhöhtes, steht die Impfung nach wie vor zur Verfügung“, sagte Fykathas-Guth. Um die Coronavirus-Belastung und -Varianten aber nicht ganz aus den Augen zu verlieren, bleiben Abwasseruntersuchungen und Analysen positiver PCR-Tests aufrecht.

Das – registrierte – Coronavirus-Infektionsgeschehen bewegt sich derzeit auf sehr niedrigem Niveau. Die 7-Tage-Inzidenz österreichweit der Infektionen in einer Woche pro 100.000 Einwohner liegt um oder sogar unter zehn.

Bis 25. Juni wurden österreichweit seit Beginn der Pandemie 6.080.914 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, 6.054.458 Patientinnen und Patienten wurden als genesen gemeldet. 22.534 Menschen starben an oder mit Covid-19 seit Pandemiebeginn. Insgesamt wurden 136.726.909 PCR-Tests abgeliefert.

CoV-Kommission endet ebenfalls

Zu Ende gegangen ist mit dem Ablauf des Covid-19-Maßnahmengesetzes auch das Wirken der CoV-Kommission, die am heutigen 29. Juni 2023 zum letzten Mal die epidemiologische Entwicklung bewertet hat, mit dem Schluss, „dass die Risikolage für ganz Österreich und damit einhergehend für alle Bundesländer weiterhin mit sehr geringem Risiko einzustufen ist“.

Die CoV-Kommission war im August 2020 als beratendes Gremium aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Fachleuten des Bundes und der Bundesländer eingerichtet worden, primäre Aufgabe war eine evidenzbasierte Risikoeinschätzung der CoV-Situation in Österreich. Die Daten wurden von bis zu 267.000 Personen pro Tag aufgerufen.

Insgesamt führte die Kommission 149 Risikoeinschätzungen in 108 Sitzungen und 41 Umlaufbeschlüssen durch. Sie tagte darüber hinaus in rund 20 Sitzungen ohne Ampelschaltung. Seit dem 29. Oktober 2020 wurde Österreich 51-mal mit sehr hohem Risiko, 19-mal mit hohem Risiko, 22-mal mit mittlerem Risiko und 48-mal mit geringem oder sehr geringem Risiko eingestuft.