Ralph Gleis
APA/Georg Hochmuth
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kultur

Albertina: Gleis folgt auf Schröder

Ralph Gleis wird der neue Generaldirektor der Albertina. Der deutsche Kunsthistoriker folgt mit 1. Jänner 2025 auf Langzeitchef Klaus Albrecht Schröder. Gleis setzte sich gegen 19 Interessenten und Interessentinnen durch.

Schröder hatte sich nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Hauses nicht wieder beworben. Gleis, geboren am 9. August 1973 in Münster, ist in Wien kein Unbekannter, war er doch zwischen 2009 und 2017 Kurator am Wien Museum, von wo er als Leiter an die Alte Nationalgalerie in Berlin wechselte, deren Direktor er derzeit ist.

Ralph Gleis mit Klaus Albrecht Schröder
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Klaus Albrecht Schröder mit seinem Nachfolger Ralph Gleis

Spezialist für Klassische Moderne und 19. Jahrhundert

Gleis gilt als Spezialist für die Klassische Moderne und die Kunst des 19. Jahrhunderts, seine Dissertation an der Universität Köln verfasste er zur Historienmalerei im 19. Jahrhundert. Sein beruflicher Werdegang führte ihn über das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Königliche Museum der Schönen Künste in Antwerpen und das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, bevor er nach Wien wechselte.

„Die Albertina war für mich persönlich immer ein ganz besonderer Ort der vielfältigsten Begegnungen mit Kunst“, sagte Gleis. Konzeptionell erinnerte der 49-Jährige an die Neuorientierung der Albertina von der Grafiksammlung hin zum international bedeutenden Museum: „Diese Transformation birgt ganz viel Zukunftspotenzial und auch die Herausforderung, dieses Konzept auf seine Tragfähigkeit zu überprüfen.“

Gleichzeitig bekannte sich Gleis zur neu begründeten Albertina modern. „Der Austausch ergibt eine größere Möglichkeit in Richtung Sammlungsstrategien.“ Das gelte auch für eine etwaige Neueröffnung des einstigen Essl-Museums als drittem Standort. Zudem wolle er die „sammlungsbasierte Forschung“ ausbauen und das Haus zu einem Kompetenzzentrum für die Kunst auf Papier machen.

Gleis folgt Schröder als Albertina-Leiter

Ralph Gleis wird der neue Generaldirektor der Albertina. Der deutsche Kunsthistoriker folgt mit 1. Jänner 2025 auf Langzeitchef Klaus Albrecht Schröder. Schröder hatte sich nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Hauses nicht wieder beworben. 2009 und 2017 war Gleis schon einmal in Wien, damals als Kurator im Wien Museum.

Albertina soll weiter „Elite“ sein

„Weiter in der Elite der internationalen Museumslandschaft mitspielen – und gleichzeitig das Tempo ein wenig zu senken“ gab Grünen-Staatssekretärin Andrea Mayer als Devise für den neuen Generaldirektor im Hinblick auf steigende Kosten aus. Zudem pries sie Gleis als „Idealbesetzung“ für die Aufgabe, diesen schmalen Grat zu meistern. Überzeugt an Gleis habe sie seine Aura der Professionalität. „Er hat großes Gespür auch für kaufmännische Belange, er ist ein Topmanager mit dem feinen Gespür für die Anliegen von Mitarbeitern.“ Kurz: „Er hat uneingeschränkt alles, was man als Museumsleiter heute braucht.“