Peter Vitouch während der konstituierenden Sitzung des ORF- Publikumsrates 2014
APA/Herbert Pfarrhofer
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Chronik

Peter Vitouch ist tot

Der bekannte Wiener Kommunikationswissenschaftler Peter Vitouch ist tot. Er starb am 1. Juli im Alter von 76 Jahren, wie aus der Traueranzeige seiner Familie hervorgeht. Vitouch lehrte viele Jahre an der Uni Wien, schrieb zahlreiche Bücher und auch Zeitungskolumnen.

Peter Vitouch starb „nach langer, schwerer Krankheit“, heißt es in der Traueranzeige, die die Familie verschickte. Die feierliche Urnenbeisetzung findet am 16. September auf dem Friedhof Neustift am Walde in Wien-Währing statt. Vitouch war unter anderem Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich und des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien.

Vitouch wurde im Mai 1947 in Wien geboren. Er stammte aus einer Musikerfamilie und schloss zunächst ein Kontrabassstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien ab. Nach der Matura studierte er Psychologie an der Universität Wien und machte eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. 1973 promovierte er am Institut für Psychologie, 1986 folgte die Habilitation. Von 1987 bis 2012 hatte er eine Professur am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien inne.

Peter Vitouch nach der konstituierenden Sitzung des ORF- Publikumsrates 2014
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Kolumnist und ORF-Publikumsrat

Von 2004 bis 2010 war er auch Vizedekan der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien, von 1997 bis 2003 Vizevorsitzender des Senats der Uni. Vitouch gilt als einer der Pioniere der psychologischen Medienforschung in Österreich. 1991 gründete er das Ludwig-Boltzmann-Institut für empirische Medienforschung, das es bis 2005 gab.

Abseits seiner universitären Tätigkeiten war Vitouch unter anderem Autor von Kolumnen in den Tageszeitungen „Kurier“ und in der „Presse“ und von 2010 bis 2014 im ORF-Publikumsrat. Im ORF war er auch als Berater für die Kinderfernsehserie „Am dam des“ tätig.

Verheiratet mit Elisabeth Vitouch, zwei Söhne

Er schrieb mehrere Bücher und war 1989 Mitbegründer der wissenschaftlichen Zeitschrift „Medienpsychologie“, die heute unter dem Namen „Journal of Media Psychology“ erscheint. Nach seiner Emeritierung als Professor an der Universität Wien war Vitouch auch als bildender Künstler aktiv. 2014 gab es eine Ausstellung seiner Werke an der Uni Wien.

Vitouch war mit der ehemaligen ORF-Moderatorin und SPÖ-Politikerin Elisabeth Vitouch verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne: Oliver Vitouch, der Rektor an der Universität Klagenfurt ist, und Anatol Vitouch, der als Autor arbeitet.