Architekturwettbewerb neue Arena Neu Marx
Kronaus/Mitterer/Gallister/expressiv.at
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Politik

Bestbieter für neue Mehrzweckhalle steht fest

Die neue Wiener Indoor-Multifunktionsarena, die in Neu Marx entstehen soll, wird mit der OVG Bristol mit Sitz in London umgesetzt. Sie sei als Bestbieter aus dem Vergabeverfahren hervorgegangen, wurde von der Wien Holding mitgeteilt.

Die OVG sei nun strategischer Partner für Planung, Errichtung, Betrieb und Finanzierung des Projekts. Es handle sich um ein Konzernunternehmen der Oak View Group aus den USA, dem weltweit größten Developer von Entertainment- und Sportarenen.

Halle soll 20.000 Gästen Platz bieten

Geplant ist, eine Mehrzweckhalle mit einer Kapazität von zumindest 20.000 Gästen zu errichten, als Gesamtkosten sind 384 Millionen Euro veranschlagt. „Die Finanzierung der Arena wird zum größten Teil von der OVG übernommen. Jener Betrag, mit dem sich die Stadt Wien an der Errichtung beteiligen wird, liegt auf Basis des Letztangebotes im zweistelligen Millionenbereich“, berichtete die Wien Holding. Bei Baubeginn im Jahr 2025 sei die Fertigstellung bis Ende 2029 vorgesehen.

Bestbieter für neue Event-Halle gefunden

Die Eventhalle Neu-Max wird von der Firma „OVG Bristol“ einem englischen Unternehmen errichten, wurde von der Wien Holding veröffentlicht. Die Firma hat bereits über 300 Unterhaltungs- und Sporthallen entwickelt und wird in zwei Jahren auch in Wien mit dem Bau beginnen.

Einsprüche bei Gericht eingebracht

Gegen die Zuschlagsentscheidung wurden beim Verwaltungsgericht Wien zwei Nachprüfungsanträge und Anträge auf Untersagung des Vertragsabschlusses eingebracht. Bei Vergabeverfahren dieser Komplexität und Dimensionen müsse mit einer Verfahrensdauer von mehreren Monaten gerechnet werden, hieß es. Im Zeitplan sei das berücksichtigt.

„Abhängig von der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wien ist mit einem Vertragsabschluss nach Abschluss der Projektvorbereitungsphase im vierten Quartal 2023 zu rechnen.“ Dann sei auch, voraussichtlich im Herbst, eine Präsentation des Gesamtprojektes mit dem Bestbieter geplant. Der Stadtrechnungshof hatte im November 2021 Verzögerungen und damit einhergehend steigende Kosten kritisiert.

Zuletzt zwei Bieter im Rennen

Die Arena soll für Großveranstaltungen in den Bereichen Konzert, Show, Entertainment und Sport dienen. Schon 2019 wurde die Standortentscheidung getroffen, 2020 ein Architekturwettbewerb durchgeführt und im Jänner 2022 das zweistufige EU-weite Verhandlungsverfahren bekanntgemacht. Zwei zuletzt verbliebene Bieter gaben fristgerecht bis 14. Juni 2023 ihr Letztangebot ab.

Digitale Interaktion solle „ebenso selbstverständlich sein wie ein besonderes Gastronomieerlebnis und hochwertige Retail- und Merchandisebereiche“, hieß es unter anderem zu den Anforderungen. Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz seien weitere zentrale Vorgaben, „zumindest der Klimaaktiv-Gold-Standard ist zu erreichen“.

OVG hat ähnliche Hallen umgesetzt

OVG hat laut Wien Holding als weltweit größte Entwicklerin und Betreiberin von Venues für Entertainment und Sport mehr als 300 solcher Anlagen im Portfolio. Zu den Vorzeigeprojekten zählen die 2022 eröffnete Climate Pledge Arena in Seattle (USA) und die Budweiser Gardens in London (Ontario/Kanada).

Als Subunternehmerin an Bord sei die heimische Bauunternehmung Granit Gesellschaft mbH. Für den Bereich Ergänzende Kooperation/Planung wurden die renommierten Populous Architects aus London namhaft gemacht. Die OVG kooperiere zudem eng mit Live Nation, dem größten Entertainment-Anbieter weltweit.

ÖVP fordert Transparenz zu Kosten und Zeitplan

Die Wiener ÖVP sieht es nun „grundsätzlich positiv, dass hier ein Schritt weitergegangen ist“, wie Klubobmann Markus Wölbitsch in einer Aussendung erklärt. Es dürfe nun aber keine weitere Zeit vergeudet werden. Zudem fordert die Partei volle Transparenz zu den Kosten und dem Zeitpunkt der Fertigstellung.

Die Multifunktionsarena wäre optimal für Großveranstaltungen und daher „enorm wichtig für den gesamten Standort“, so Wölbitsch: „Die Wiener Stadtregierung darf dieses Leuchtturmprojekt nicht in den Sand setzen.“ In der Aussendung wird zudem darauf verwiesen, dass der Neustart für die Arena nach einem von der ÖVP initiierten kritischen Stadtrechnungshof-Bericht begonnen worden sei.