Grafik zu Sorgen der Jugend
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Chronik

Teuerung und Kriege größte Sorgen der Jugend

Teuerung und Krieg – diese beiden Themen beschäftigen junge Menschen derzeit besonders, zeigt eine Befragung der Wiener „T-Factory Trendagentur“. Gleich danach bereitet der Klimawandel den befragten 16- bis 29-Jährigen derzeit die größten Sorgen.

Die Teuerung macht 55 Prozent der Befragten besonders große Sorgen. 47 Prozent fürchten sich vor möglichen Kriegen, für knapp 39 Prozent stellt der Klimawandel eine Bedrohung dar. Deutlich besorgter zeigen sich in allen Punkten junge Frauen.

Der Klimawandel rangiert damit auf Platz vier der Sorgen der jungen Menschen – im Vergleich zu Platz acht bei der Gesamtbevölkerung –, aber deutlich hinter den abgefragten Punkten „Teuerung“, „Kriege“ und „Inflation“ (dieser Punkt wurde getrennt von „Teuerung“ abgefragt).

Klimawandel in Wien mehr im Fokus

„Die Jugendlichen sind aber nicht achtlos gegenüber dem Klima, sondern haben dramatische Sorgen“, sagte Studienleiter Bernhard Heinzlmaier bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Einzelne Bundesländerauswertungen gibt es nicht, klar ist dennoch: Jugendliche am Land haben andere Sorgen als die in der Stadt. So sei das Thema Klimawandel in der Stadt ein größeres Thema als auf dem Land, meinte Heinzlmaier gegenüber „Wien heute“: In Wien fahre man mit der U-Bahn überall hin, auf dem Land sei der Führerschein hingegen noch quasi überlebenswichtig.

Jugendwertstudie 2023 präsentiert

Die Teuerung und der Krieg bereiten derzeit auch jungen Menschen Sorgen. Das zeigt die aktuelle Jugendwertstudie 2023. Vor allem in Wien ist bei den Jungen auch der Klimawandel ein Thema.

Die größten Unterschiede zur Gesamtbevölkerung zeigen die Punkte „Kriminalität“, „Zuwanderung“ und „aggressive Jugendliche“, die nur wenigen Jungen Sorgen bereiten. Abgefragt wurden aber auch andere Bereiche, wie etwa die Mediennutzung. Immer weniger Menschen der „Generation Z“ würden Printzeitungen lesen, betonte Heinzlmaier. Speziell über junge Leser freuen dürften sich nur die Tageszeitung „Der Standard“ und der „Falter“, die in der Gruppe der 16-19-Jährigen besser abschneiden als in der Gesamtbevölkerung.

Ein Viertel urlaubt nur in Österreich

Urlaube verbringt nur ein Viertel der befragten Gruppe ausschließlich in Österreich, fast die Hälfte im Ausland, der Rest sowohl als auch. Beliebtestes Transportmittel ist dabei das Auto (44 Prozent) knapp gefolgt vom Flugzeug (39 Prozent). Nur elf Prozent gaben an, mit dem Zug in den Urlaub zu fahren. Die größte Rolle bei der Wahl des Transportmittels spielt der Preis (61 Prozent), die unkomplizierte Nutzung (51 Prozent) sowie der Komfort (50 Prozent).

Nur etwas mehr als ein Viertel der Befragten ist der Meinung, mit einem akademischen Titel Vorteile im Leben zu genießen. Aber auch die Lehre erachtet nur ein Drittel als Ausbildung, die eine gute Berufsperspektive bietet. Die wichtigsten Faktoren im Job sind für die Befragten ein gutes Arbeitsklima, Bezahlung und „Work-Life Balance“.

800 junge Menschen befragt

Die Mehrheit der Befragten (63 Prozent) ist weiters der Meinung, dass es für ihre Generation schwieriger wird, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Fast ebenso viele erachten es als schwierig, als junge Familie leistbaren Wohnraum zu finden. Etwas mehr als die Hälfte denkt, dass die gestiegenen Energiekosten für eine durchschnittliche Familie nicht mehr leistbar sind.

Im Rahmen der repräsentativen Jugendwertstudie der T-Factory Trendagentur in Kooperation mit dem Institut für Jugendforschung wurden im Frühjahr 2023 800 Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren online befragt.