Mhorrgazellen-Jungtiere
Daniel Zupanc
Daniel Zupanc
Tiere

Tiere im Zoo Schönbrunn doch mit Namen

Im Sinne des Artenschutzes wollte Zoo-Schönbrunn-Direktor Stephan Hering-Hagenbeck den Tieren in der Öffentlichkeit keine Namen mehr geben. In einer Aussendung stellte der Zoo am Donnerstag klar, dass die Tiere ihre Namen behalten dürfen – und diese auch der Öffentlichkeit kommuniziert werden.

Von den Orang-Utans über die Nashörner bis zu den Elefanten: Viele Tiere im Tiergarten Schönbrunn tragen Namen – auch künftig würden weiterhin Namen an die Jungtiere vergeben, so der Tiergarten Schönbrunn. Auch der Öffentlichkeit würden die Namen der Tiere kommuniziert. Allerdings soll die Namensgebung nicht mehr als Marketinginstrument in den Vordergrund gestellt und aktiv nach außen kommuniziert werden. Auf Anfrage werden die Namen aber weiterhin bekanntgegeben.

Namensdiskussion soll Artensterben in den Fokus rücken

Diese Umstellung passierte bereits vor einigen Monaten und wurde laut Zoo auch auf den Social-Media-Seiten des Tiergartens diskutiert. Einer breiten Öffentlichkeit wurde das aber erst durch einen Bericht in der „Tiroler Tageszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) bekannt, in dem allerdings auch die Motivation des Tiergartens für diesen Schritt erklärt wurde. Die Sichtweise des Zoos blieb in der umgehend folgenden hitzigen medialen Diskussion allerdings zum Teil auf der Strecke, so der Zoo.

Der Tiergarten betonte, vor allem das Wohl der Tiere im Fokus zu haben. „Unsere Schützlinge sind für uns das Um und Auf und natürlich hat jedes Tier seinen individuellen Namen. Wir möchten zukünftig die Namensgebung des Tieres lediglich nicht mehr als Marketinginstrument in den Vordergrund stellen“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Die Namensgebung obliege den Tierpflegerinnen und Tierpflegern, die sich tagtäglich um das Wohlergehen der Tiere kümmerten. Durch die angeregte Diskussion möchte der Tiergarten Schönbrunn den Fokus auf das zunehmende Artensterben und den Verlust von Lebensräumen und die zunehmend wichtige Aufgabe von zoologischen Gärten im Artenschutz und beim Aufbau von Reservepopulationen lenken.

Ministerium begrüßt Namensgebung

Das Wirtschaftsministerium (BMAW) als Eigentümerressort des Tiergartens begrüßte die Regelung in einer Stellungnahme: Man habe von der Entscheidung über die Namensgebung am Dienstag über die Medien erfahren und daraufhin das Gespräch mit dem Tiergarten Schönbrunn gesucht. „Aus Sicht des BMAW als Eigentümerressort ist es wichtig, dass die bewährte Weise der Namensgebung erhalten bleibt. Gleichzeitig ist ein starker Fokus auf den Artenschutz und nicht nur auf die Individuen ausdrücklich zu begrüßen. Wir sind froh, dass der Tiergarten nun bestätigt hat, dass die Tiere natürlich auch in der Zukunft Namen haben und diese auch weiterhin kommuniziert werden“, hieß es.