Frauen sitzen in der Hitze am Donaukanal
ORF.at/Roland Winkler
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Umwelt & Klima

Heuer schon 16 Hitzetage

Die Zahl der Hitzetage steigt seit Jahren deutlich. Die meisten gab es 2015, als in der Stadt 42 Tage mit mehr als 30 Grad Celsius gemessen wurden. Heuer wurde dieser Wert bereits an 16 Tagen überschritten – das sind mehr als in den 1990er-Jahren durchschnittlich pro Jahr.

Der bisherige Höchstwert wurde mit 36,6 Grad Celsius am Montag in der Wiener Innenstadt gemessen. Solche Werte kamen bis zu den späten 1990er-Jahren noch selten vor. Zuletzt lag die Jahreshöchsttemperatur 2016 unter 36 Grad Celsius. Das letzte Jahr, in dem in Wien 30 Grad nicht überschritten wurden, war 1975, erklärte ORF-Meteorologe Marcus Wadsak. „Das war damals eine Ausnahme, aber wir hatten damals im Schnitt fünf bis zehn solcher heißen Tage. Und wir haben jetzt in den letzten zehn Jahren Jahre, wo mehr als 40 heiße Tage auftreten.“

Die Hitzetagestatistik zeigt das sehr deutlich. Das erste Jahr mit mehr als 20 Hitzetagen war 1983. Noch in den 1990er-Jahren waren es im Durchschnitt 15 Hitzetage pro Jahr und damit weniger als es bislang heuer gegeben hat (16), wie ein Blick in die Datenbank der GeoSphere Austria zeigt.

Interview mit ORF-Meteorologe Marcus Wadsak

Extremwetter

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

„Wir haben in Österreich mit 250 Jahren eine der längsten Temperaturmessreihen weltweit. Und in diesen 250 Jahren siehst du einfach, was normal war und wie das in den letzten 20 Jahren explosionsartig nach oben geht“, sagte Wadsak. Das sei eine direkte Folge der Klimaerwärmung. „Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass die aktuelle globale Erwärmung menschengemacht ist.“

Appell für Tempo 100

Die Ursache seien die Treibhausgasemissionen. In Österreich seien die größten Brocken die Emissionen im Verkehr, bei der Ernährung und bei der Energie. Aus Sicht von Wadsak sei Tempo 100 ein guter Schritt, um die Erwärmung einzudämmen. „Das sind sogenannte ‚low hanging fruits‘. Wir können das morgen umsetzen und das bringt eine Ersparnis, wenn du statt 130 100 fährst, von fast 30 Prozent der Emissionen. Und es bleibt bei der Tankstelle mehr Geld im Börsel.“