Rund 20 Prozent der Neuzulassungen in Wien sind mittlerweile E-Autos. Doch an vielen öffentlichen Ladestellen kann nur nach Minuten Energie „getankt“ werden.
Laut ÖAMTC ist ab einem Akkufüllstand von rund 80 Prozent ein signifikanter Rückgang der Ladeleistung zu beobachten. Auch bei tieferen Temperaturen, etwa im Winter, dauert das Laden länger. Das lässt die Kosten bei einer Minutenabrechnung nach oben gehen. Der ÖAMTC fordert deshalb eine rasche Umstellung auf Tarife auf Grundlage der tatsächlich geladenen Energie.
Abrechnung nach geladener Energie
Die meisten Ladestellen für E-Autos betreibt in der Stadt die Wien Energie: Es gibt mittlerweile über 1.000 öffentliche Stromtankstellen, wo meist am Straßenrand Ökostrom geladen werden kann. Rund 1.000 weitere betreibt Wien Energie im halböffentlichen Bereich – etwa auf Parkplätzen und in Parkgaragen. Doch bisher gibt es dort nur einen Minutentarif. Der Forderung des ÖAMTC kam die Wien Energie bisher nicht nach. Der Energieanbieter begründete das mit einem „unsicheren Rechtsrahmen“.
Am 17. Mai hatte das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen die „Verordnung über Eichvorschriften für elektrische Tarifgeräte zur Messung von elektrischer Energie in Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge (Eichvorschriften für Ladetarifgeräte)“ veröffentlicht. Darin sind etwa die Anforderungen an die E-Tankstellen geregelt wie auch die Softwareanforderungen. Seit 1. Juni gelten damit neue Eichvorschriften für E-Tankstellen.
Aufgrund der neuen Verordnung arbeitet die Wien Energie derzeit an einem neuen Tarif, bei dem auch nach tatsächlich geladener Energie abgerechnet wird. „Ja, wir arbeiten intensiv an einer kundenorientierten Lösung und möchten so ein Tarifmodell jedenfalls noch in diesem Jahr anbieten“, bestätigte eine Sprecherin gegenüber Radio Wien.