Schon seit einer Woche beobachten Mitglieder des Motoryachtclubs die Quallen, erzählt ein Bootsbesitzer im „Kurier“. Sie seien ungefähr faustgroß, aber wenn man sie berührt, tut es nicht weh, sagt er. Es handelt sich bei den Tieren um Süßwasserquallen, die vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt wurden. Mittlerweile sind sie fast weltweit verbreitet.
Temperatur über 25 Grad notwendig
Für ihr Auftauchen ist vor allem die hohe Wassertemperatur verantwortlich. Sie muss auf über 25 Grad Celsius steigen. Für die Stadt Wien ist es ein gutes Zeichen: „Die Tiere sind ein Zeichen für eine hohe Wasserqualität“, erklärt Gerald Loew, Leiter der Abteilung für Wiener Gewässer (MA 45), im „Kurier“. In den letzten Jahren habe man sie aufgrund der hohen Wassertemperatur immer öfter zu Gesicht bekommen.
Gefährlich seien sie nicht, bestätigt auch Loew. „Wir alle kennen die Quallen aus dem Mittelmeer und die meisten haben dort starke Nesselkapseln, auf die Menschen reagieren.“ Aber die Süßwasserquallen hätten so schwache Nesselkapseln, dass sie nicht durch die Haut kommen. „Sie sind völlig ungefährlich.“ Menschen könnten durch sie schwimmen oder sogar angreifen, aber: „Quallen sind sehr zarte Wesen, die nur in Stillgewässern vorkommen, weil sie schon eine leichte Strömung zu sehr verletzen.“
Quallen in neuer Donau gesichtet
Süßwasserquallen bevölkern gerade in großem Ausmaß den Kuchelauer Hafen im Norden Wiens. Für die Stadt Wien sind die Quallen ein Zeichen für die gute Wasserqualität. Gefahr für Schwimmerinnen und Schwimmer besteht nicht.
Vorkommen nur einmal im Jahr
Beim Schwimmen könne man sie leicht mit den Handrücken zur Seite schieben, sollte man lieber ungestört im Wasser sein wollen. Wenn die Temperaturen wieder sinken und die Quallen verschwinden, tauchen sie im Kuchelauer Hafen in diesem Jahr nicht mehr auf. „Das Phänomen tritt nur einmal im Jahr auf“, so Loew. Das Auftreten der Nesseltiere an anderen Orten in Alter oder Neuer Donau sei aber durchaus möglich.