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Wirtschaft

Wien-Energie-Tarif sorgt für Unklarheit

Die Wien Energie bietet ihren Kundinnen und Kunden ein neues Tarifmodell. Damit können sie bis zu 30 Prozent sparen, verspricht der Energieanbieter. Bei der Regulierungsbehörde E-Control häufen sich unterdessen Beschwerden. Das Tarifmodell sei unverständlich.

Grund dafür ist die Auslegung des Tarifmodells von Wien Energie. Zwar würden Kundinnen und Kunden sparen, jedoch kommt es dazu erst nach Abzug aller Rabatte, Boni und Gratisenergietage. Es gehe weniger um den Preis sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Dieser sei „durchaus in einer Weise gestaltet, dass er die Verhältnisse auf den Märkten widerspiegelt. Aber die Intransparenz ist ein großes Thema.“

Laut Urbantschitsch wird vertraglich ein hoher Preis pro Kilowattstunde vereinbart, der erst durch Freitage und Rabatte reduziert wird. Das sei für die Kundinnen und Kunden meist nur schwer zu durchschauen. „Was wir als E-Control fordern, ist, dass man von Haus aus einen Tarif vereinbart, der dann Anwendung findet.“ Damit ließen sich dann auch die Angebote der einzelnen Energieanbieter leichter vergleichen.

„Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen“

Laut eigener Aussage will Wien Energie, dass Kundinnen und Kunden von den günstigeren Preisen profitieren. „Dafür nimmt Wien Energie 340 Millionen Euro in die Hand. Es gibt bei Tarifgestaltungen und Preisanpassungen aber rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen.“

Man könne die günstigen Preise bei Strom und Gas aufgrund einer vertraglich hinterlegten Indexierung nur über Rabatte anbieten. Relevant sei, was die Kundinnen und Kunden am Ende zahlen, und da sei das Angebot sehr gut. „Wir weisen sowohl den rabattierten Preis als auch den höheren Listenpreis im Preisblatt transparent aus.“

Dass Energierechnungen komplex sind, bestätigt selbst Wien Energie. „Es müssen hier viele regulatorische Vorgaben berücksichtigt werden, und durch zusätzliche Maßnahmen wie die Strompreisbremse ist diese Aufschlüsselung nicht übersichtlicher geworden.“ Im Kundenservice würden daher seit den letzten Monaten bereits 150 Personen zusätzlich beschäftigt.