Photovoltaik Anlage
Wien Energie/ Michael Appelt
Wien Energie/ Michael Appelt
Umwelt

Rekord bei Photovoltaik-Anträgen

Der Boom bei Photovoltaikanlagen in Wien hält an: Bei den Wiener Netzen sind allein heuer bereits so viele Anträge eingereicht worden wie noch nie. Damit das Stromnetz die Mehrbelastung aushält, muss massiv investiert werden.

Wer eine Photovoltaikanlage errichten will, braucht dazu auch einen sogenannten Netzzugangsvertrag. Dieser regelt, wie viel erzeugten “Sonnenstrom" die Kundinnen und Kunden maximal ins Netz einspeisen dürfen. Damit wissen die Netzbetreiber wie stark ihr Netz belastet werden kann.

Und der Andrang ist nach wie vor ungebrochen. Im Jahr 2020 haben die Wiener Netze 1.638 Anträge für Photovoltaikanlagen bekommen. Im Jahr darauf waren es schon 3.535, im Vorjahr dann schon 9.017. Und seit Jahresbeginn bis zum 27. Juli sind schon mehr als 9.642 bei den Wiener Netzen eingegangen.

„Heuer über 400 Anträge pro Woche“

Dabei zeigt sich, dass sich der Trend fortsetzt: Von 1. bis 27. Juli waren es 1.931 Anträge. „Haben wir vor vier Jahren noch 20 Photovoltaikanträge pro Woche bekommen, so sind es bereits heuer über 400 Anträge pro Woche. Das ist die zwanzigfache Menge“, sagte Wiener Netze-Sprecher Christian Call gegenüber Radio Wien.

Der Anteil der „kleinen privaten Überschuss-Einspeiser bis 20 Kilowatt-Peak (kWp) gegenüber großen gewerblichen PV-Betreibern beträgt an der Gesamtmenge der Anträge etwa gleichbleibend 85 Prozent“, sagte Call.

Kleinere Anlagen „auch in Zukunft“ integrierbar

Jener Strom, der von den Anlagenbetreibern nicht selbst verbraucht oder gespeichert wird, wird ins Stromnetz eingespeist. Das Netz hält die Mehrbelastung durch die Einspeisung aus, versicherte der Sprecher.

„Die privaten Photovoltaikanlagen bis zu einer Leistung von 20 Kilowatt-Peak können wir sehr schnell und problemlos auch in den nächsten Jahren noch in das bestehende Stromnetz integrieren“, so Call. Bei größeren Anlagen kommen auf die Errichter aber zusätzliche Kosten zu, da „ist natürlich auch eine gewisse Beteiligung in den Netzausbau des Gewerbetreibenden notwendig, wie die Errichtung einer eigenen Trafostation“.

Drei Milliarden für Netz-Ausbau in den nächsten zehn Jahren

Die Wiener Netze kündigten an, in den kommenden zehn Jahren rund drei Milliarden Euro in den Netz-Ausbau zu investieren. „Wir bauen acht neue Umspannwerke, neue Trafostationen und verlegen zusätzlich hunderte Kilometer neue Stromkabel“, sagte Call.

Die Einreichung einer Photovoltaikanlage geschieht übrigens immer durch einen konzessionierten Elektriker. Und hier hat Call einen Tipp für alle Interessierten: „Zusätzlich ist es auch gut, die private E-Mail-Adresse des Antragstellers anzugeben, weil dann können wir ihn auch über die einzelnen Fortschritte beim Genehmigungsverfahren der Photovoltaikanlage informieren“.